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Reiseführer für Dortmund

Dortmund
Dortmund

Im Ruhrgebiet

Fußball, Zechen und Parks

Fußball, Zechen und Parks

Die Ruhrgebietsstadt Dortmund liegt mitten im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, im Südwesten der Westfälischen Bucht. Der Stadtkern der Großstadt liegt auf dem so genannten westfälischen Hellweg, also genau auf der Grenze zwischen dem Flachland im Norden und dem Hügelland im Süden. Doch nicht nur das Ruhrgebiet, auch Flüsse spielen in Dortmund eine wichtige Rolle. So führt unter anderem der Oberlauf der Emscher mitten durch das Stadtgebiet. Im Süden der Stadt bildet die Ruhr, von der das Ruhrgebiet seinen Namen hat, die natürliche Stadtgrenze. Darüber hinaus ist der Dortmunder Stadthafen Ausgangspunkt des so genannten Dortmund-Ems-Kanals, der von hier aus Richtung Norden weiterführt und die Ruhrgebietsstadt mit der Stadt Papenburg an der Ems verbindet.

Erste Besiedlungsspuren auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet reichen bis in die Bronzezeit zurück. Erstmals erwähnt wurde das Gebiet zwischen 880 und 885, damals noch unter dem Namen "Throtmanni", einem altsächsischen Begriff für "Schlundberg". Die Marktrechte wurden der Siedlung dann im Jahre 990 verliehen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Aufstieg von Dortmund zur Kohle- und Stahlstadt, für die die Metropole lange Zeit berühmt war. Mittlerweile spielen Kohle und Stahl in der Stadt kaum noch eine Rolle, stattdessen setzt die Metropole auf Logistik, Informations- und Mikrosystemtechnik.

Mit rund 580.000 Einwohnern ist Dortmund, das sich über eine Fläche von etwa 281 Quadratkilometern erstreckt, nicht nur das Wirtschafts- und Handelszentrum Westfalens, sondern gleichzeitig auch die größte Stadt des Ruhrgebietes. Schon im Mittelalter war Dortmund als Einwandererstadt bekannt. Mit der zunehmenden Industrialisierung verstärkte sich dieser Trend noch.

Rund 28 Prozent der Dortmunder Bevölkerung stammt aus der EU, davon haben etwa 35 Prozent türkische Wurzeln. Trotz der hohen Einwohnerzahl insgesamt, schwankt die Einwohnerdichte innerhalb des Stadtgebietes deutlich. So ist nur rund ein Sechstel des gesamten Stadtgebietes überhaupt besiedelt, im Innenstadtbereich leben zudem deutlich mehr Menschen als außerhalb. Und auch von Nord nach Süd beziehungsweise von West nach Ost nimmt die Bevölkerungsdichte innerhalb des Stadtgebietes deutlich ab.

Die Stadt der Museen

Die Stadt der Museen

Auch wenn Kohle und Stahl die Ruhrgebietsstadt lange Zeit geprägt haben, so hat Dortmund doch noch viel mehr zu bieten als alte Zechen. Ein genauer Blick in die Stadt lohnt sich in jedem Fall.

Reinoldikirche
Die Kirche St. Reinoldi, so der offizielle Name, ist eine evangelische Kirche in der Dortmunder Innenstadt und ist, ihrem Gründungsdatum nach, die älteste noch erhaltene Kirche im historischen Stadtzentrum von Dortmund. Die ältesten noch erhaltenen Teile der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. St. Reinoldi ist allerdings nicht nur der geographische Mittelpunkt der Stadt. Darüber hinaus birgt das Kirchengebäude zahlreiche Kunstschätze und historische, religiöse Objekte. So stammt das Adlerpult der Kirche aus dem 15. Jahrhundert und wurde aus Belgien, dem damaligen europäischen Zentrum der Bronzekunst, importiert. Das Chorgestühl wurde im Jahre 1462 geschnitzt und bietet Platz für 42 Personen. Sehens- und vor allen Dingen hörenswert ist das Geläut der Kirche, das mit 15,7 Tonnen als zweitgrößtes Guss-Stahlgeläut überhaupt gilt. Die so genannte Dreifaltigkeitsglocke ist die größte läutbare Guss-Stahlglocke Westfalens.

Florianturm
Der Fernsehturm, von den Dortmundern selbst kurz "Florian" genannt, wurde 1959 anlässlich der Bundesgartenschau im Westfalenpark eingeweiht. Mit einer Höhe von genau 219,3 Metern war der Turm damals das höchste Gebäude Deutschlands. Mittlerweile rangiert der Florianturm auf der Rangliste der höchsten Gebäude Deutschlands auf Rang 14. Die Besteigung des Florianturms gehört zum touristischen Programm auf jeden Fall dazu, hat man von hier aus doch einen wunderbaren Blick über den Westfalenpark und die Stadt. Wer ihn genießen will, der sollte allerdings schwindelfrei sein, denn die beiden Aussichtsplattformen liegen auf fast 150 Metern Höhe. Einige Meter weiter unten befindet sich ein Drehrestaurant. Wer gut zu Fuß ist, der kann die Aussichtsplattformen nach insgesamt 762 Stufen erreichen, das Drehrestaurant nach 738 Stufen.

Kokerei Hansa
An die Vergangenheit der Stadt als bedeutender Kohle- und Stahlstandort erinnert unter anderem die Kokerei Hansa im Stadtteil Huckarde. Große Teile der Anlage stehen heute unter Denkmalschutz. Wer sich für die alte Nutzung der Kokerei interessiert, der kann die Anlage gemeinsam mit fachkundigen Führern erkunden, die teilweise noch selbst in der Kokerei gearbeitet haben. Das macht eine solche Führung zu einem ganz besonderen Erlebnis. Eine individuelle Tour ist aufgrund der Unfallgefahren nicht möglich. Die ehemalige Kompressorenhalle der Kokerei wird heute unter anderem für Kunstausstellungen genutzt, außerdem befindet sich in den Gebäuden die größte Kletterhalle Nordrhein-Westfalens.

Signal Iduna Park
Die Spielstätte des Bundesligavereins Borussia Dortmund, der Signal Iduna Park, ist vor allem für Fußballfans ein absolutes Muss. Aber auch für Fußballmuffel ist das Stadion interessant, gilt es mit seinen 80.720 Plätzen doch als größtes Fußballstadion Deutschlands. Mit seiner markanten Dachkonstruktion ist das Stadion mittlerweile zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Ruhrgebietsstadt geworden. In der Nordostecke des Stadions befindet sich seit 2008 das "Borusseum", ein Museum für alles, was mit Borussia Dortmund zu tun hat. Neben der Nutzung als Fußballspielort wird das Stadion auch für andere Veranstaltungen genutzt, unter anderem für Freilichtkino im Sommer oder für Konzertveranstaltungen.

Botanischer Garten Rombergpark
Trotz seiner Vergangenheit als Industriestandort war und ist Dortmund eine sehr grüne Stadt, die über unzählige Parks und Grünanlagen verfügt. Eine der bekanntesten ist der Rombergpark im Dortmunder Stadtteil Brünninghausen. In dem rund 65 Hektar großen Park gibt es nicht nur viele botanische Schätze zu bestaunen. Seit 2004 zieht sich quer durch den Park auch ein Skulpturenweg. Und wer viel Geduld hat, der kann im Park, an den sich der Dortmunder Zoo unmittelbar anschließt, Eichhörnchen und Meisen füttern, die hier an Menschen gewöhnt und deswegen sehr zutraulich sind.

Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Das bekannte Museum für Kunst und Kulturgeschichte befindet sich direkt im Art-Deco-Bau. Begutachten kann man darin viele Gemälde, Möbel, Skulpturen, Kunsthandwerk und man bekommt Einblicke in die Kulturgeschichte von Dortmund. Die Exponate sind aus der Ur- und Frühgeschichte, reichen aber bis ins 20. Jahrhundert. Auch werden die Räumlichkeiten immer wieder mal für andere Kulturausstellungen verwendet.

Museum Adlertum
Wer sich für die mittelalterliche Stadtgeschichte interessiert, sollte unbedingt das Museum Adlerturm besuchen. Hier findet man eine Menge Exponate aus dieser Zeit. Zum Beispiel Ausgrabungsfunde, Waffen, Gebrauchsgegenstände und Darstellungen aller Art.

Museum für Naturkunde
Das Naturkundemuseum ist schon sehr alt. Es wurde im Jahre 1912 gegründet und ist sehr beliebt bei allen Einwohnern und Touristen. Ausgestellt werden regelmäßig Mineralien, Tiere, Pflanzen und Bilder der Erdgeschichte. Auch die Geologie ist sehr stark in diesem Museum vertreten. Ebenso Bergkristalle, ein Amazonas-Aquarium und ein Schaubergwerk.

Das Deftige

Das Deftige

Da Dortmund geographisch nicht nur zum Ruhrgebiet, sondern auch zu Westfalen gehört, ist auch die Dortmunder Küche westfälisch geprägt - und das bedeutet: Die Speisen sind vor allen Dingen deftig. Bestes Beispiel ist der so genannte Pfefferpotthast, eine westfälische Spezialität, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Für einen traditionellen Pfefferpotthast braucht man Rindfleisch, das in Schmalz kräftig angebraten wird. Danach wird es mit Zwiebeln, Lorbeerblättern und Nelken weich geköchelt, mit viel Pfeffer, Kapern und Zitronensaft abgeschmeckt, und fertig ist das traditionelle westfälische Gericht. Serviert wird es mit Salzkartoffeln und Salat im Sommer und mit Gewürzgurken und Roter Bete im Winter.

Mindestens ebenso bekannt und beliebt wie Pfefferpotthast ist das so genannte Möppkenbrot. Anders als es der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um Brot, sondern um eine echte westfälische Blutwurst, die mit Roggenschrot angedickt wird.

Gegessen wird das Möppkenbrot auf Brot und mit Rübenkraut, gebraten mit Zwiebeln und Apfelringen, oder kalt mit Frischkäse und Apfelgelee. Dazu trinkt man am besten ein herbes, untergäriges Exportbier. Dieses Dortmunder Bier ist auch als "Stößchen" bekannt, und in der Dortmunder Küche führt daran kein Weg vorbei. Schließlich war die Stadt früher einmal bekannt für ihre vielen Brauereien.

Das Brauerei-Museum Dortmund vermittelt einen Eindruck von dieser Tradition. Im Anschluss an die Führung gibt es natürlich einen Umtrunk. Wer sich zum Bier nur einen kleinen Snack gönnen will, der greift in Dortmund am besten zum Salzkuchen. Dabei handelt es sich um ein kreisrundes Brötchen, welches mit Kümmel gewürzt ist und eine Vertiefung in der Mitte aufweist. Meist wird der Salzkuchen mit Mett belegt gegessen, und die Vertiefung in der Mitte sorgt dann dafür, dass die frisch gehackten Zwiebeln nicht vom Brötchen fallen.

Die Veranstaltungsszene

Die Veranstaltungsszene

Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht, ist Dortmund doch für seine Veranstaltungsszene berühmt.

Internationale Kulturtage
Die Internationalen Kulturtage der Stadt Dortmund finden bereits seit 1957 alle zwei Jahre regelmäßig statt und sind damit das zweitälteste kontinuierlich stattfindende Kulturfestival in Deutschland. Bei jeder Veranstaltung steht ein europäisches Partnerland im Mittelpunkt. Doch bei den Kulturtagen geht es nicht nur um bildende Kunst, sondern auch um Musik. Eingebettet in das Internationale Festival findet das international bekannte Jazzfestival "europhonics" statt. Auch hier steht das jeweilige Partnerland im Vordergrund, diesmal jedoch mit seiner Jazzszene. Gespielt wird der Jazz an ganz unterschiedlichen Spielorten in der Stadt und in der Innenstadt, so dass jeder auf seine Kosten kommt.

LesArt.Festival
Wer die Literatur liebt, der kommt beim alljährlich stattfindenden LesArt.Festival in Dortmund voll auf seine Kosten. Seit dem Jahr 2000 präsentieren sich auf diesem Festival Newcomer und auch bekannte Autoren und Autorinnen ihrem Publikum. Gelesen werden die Werke an sehr verschiedenen Orten in Dortmund, zum Beispiel in Museen, in einer Sparkassenfiliale und in der Umkleidekabine des Fußballstadions. Darüber hinaus wird bei diesem Literaturfestival jedes Jahr der "LesArt.Preis der Jungen Literatur" an schreibende Dortmunder Jugendliche vergeben. Mehrere Tausend Besucher kommen jedes Jahr, um das Festival zu besuchen.

Weihnachtsmarkt
Mit rund 300 Ständen gilt der Dortmunder Weihnachtsmarkt als einer der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Er öffnet bereits Mitte November bis einen Tag vor Heiligabend. Eine besondere Attraktion ist der Weihnachtsbaum des Marktes. Dies ist eine 45 Meter hohe Gerüstkonstruktion, die mit 1.700 Rotfichten und 44.000 Lämpchen bestückt wird und so die Illusion eines echten Baumes vermittelt. Gesichert wird der "Baum", der ein Eigengewicht von rund 30 Tonnen hat, von einem Betonfundament von insgesamt 140 Tonnen. Die Glühweintassen des Dortmunder Weihnachtsmarktes sind bei Sammlern sehr gefragt. In der Adventszeit wird der Dortmunder Westfalenpark kunstvoll illuminiert. "Winterleuchten" heißt diese Inszenierung, die bis Anfang Januar bestehen bleibt und mit einem grandiosen Höhenfeuerwerk beendet wird.