Die Vulkaninsel der Kanaren
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Lavafelder, Feuerberge, Strände und Palmenoasen
Lanzarote gehört zur Inselgruppe der Kanaren und somit seit dem 15. Jahrhundert zu Spanien. Sie ist die nordöstlichste der im Atlantischen Ozean gelegenen Inseln und mit 836 Quadratkilometern die viertgrößte der Kanareninseln.
Rund 128.000 Einwohner leben auf der Insel, allein 55.000 davon in der Inselhauptstadt Arrecife, an der Ostküste.
Die Insel wird geprägt von einem Vulkanausbruch, der von 1730 bis 1736 andauerte. Lavafelder, dunkle Strände, Feuerberge, Palmenoasen und weiße niedrige Häuser mit grün gestrichenen Türen und Fensterrahmen prägen das Bild und machen die Landschaft zu einem einzigartigen Schauspiel.
Der bekannte Inselkünstler und Landschaftsarchitekt César Manrique hat Lanzarote nachhaltig geprägt. Er hat durchgesetzt, dass der typische Inselstil – flache, weißgetünchte Häuser mit grünen Fensterläden – bei Neubauten erhalten bleiben muss. Es dürfen keine Hochhäuser gebaut werden und Hotelbauten müssen sich der Landschaft anpassen. Überall auf der Insel finden sich Werke von César Manrique, die eine Symbiose von Kunst und Natur eingehen. Durch seine Bemühungen wurde die Insel 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Bevor der Tourismus in den 70 er Jahren Einzug hielt, gab es relativ wenige wirtschaftliche Blütezeiten auf der Insel. Das milde Klima hätte sich für den Anbau diverser Nutzpflanzen geeignet, jedoch fehlten die Süßwasserquellen für die Bewässerung. Karge Böden, Dürreperioden und fehlende Bodenschätze führten dann zu Hungersnöten. Heute werden nur die Böden die mit Vulkanasche bedeckt sind landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden vor allem Zwiebeln und Wein.
Bevor der Tourismus in den 70er Jahren Einzug hielt, gab es relativ wenige wirtschaftliche Blütezeiten auf der Insel. Das milde Klima hätte sich für den Anbau diverser Nutzpflanzen geeignet, jedoch fehlte das Süßwasser für die Bewässerung. Karge Böden, Dürreperioden und fehlende Bodenschätze führten zu Hungersnöten. Heute werden nur die Böden die mit Vulkanasche bedeckt sind landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden vor allem Zwiebeln und Wein.
Wie auch die anderen Kanarischen Inseln wird Lanzarote als
Insel des ewigen Frühlings bezeichnet. Das Klima der Insel ist subtropisch, hier herrschen das ganze Jahr fast gleichbleibende Temperaturen. Das Klima wird durch die Passatwinde beeinflusst. Der Nordostpassat führt dazu, dass im Norden der Insel kühle und feuchte Winde wehen, während der niederschlagsarme Süden durch trockene und warme Winde geprägt wird, was einen Aufenthalt auch während der Sommermonate gut möglich macht. Eine Tradition auf den Kanarischen Inseln war und ist der Ringkampf (lucha canaria). Zwei Mannschaften mit je 12 Ringern treten in einem runden großen Kreis, gegeneinander an.
Reisen nach Lanzarote führen in die Touristenzentren der Insel Playa del Carmen, Costa Teguise und Playa Blanca. Jährlich kommen mehr als 1,8 Mio. Besucher auf die Insel. Die Inselhauptstadt Arrecife spielt im Tourismus eher keine Rolle, da sich hier eher Geschäftsleute aufhalten.
Flüge nach Lanzarote werden von verschiedenen Fluggesellschaften angeboten. Der Flughafen der Insel befindet sich in Arrecife. Der Transfer zu den Hotels in den Urlauberregionen der Insel dauert nicht länger als 40 Minuten.
Die Hotels auf Lanzarote sind kleiner und gemütlicher als auf den anderen Inseln. Unterbringungsmöglichkeiten auf Lanzarote gibt es in allen Preisklassen. Eine beliebte Form der Unterbringung sind Aufenthalt- und Bungalowanlagen.
Eine Symbiose von Kunst und Natur
Lanzarote verfügt über eine große Anzahl von Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten. Steigen Sie hinab in die Jameos del Agua, oder reiten Sie auf dem Rücken eines Dromedars durch den Timanfaya Nationalpark.
Ob Wandern, Klettertouren oder Ausflüge im Geländewagen hier ist für jeden etwas spannendes dabei. Auch Wassersportfans kommen auf ihre Kosten. Auf Familien warten diverse Themen- und Vergnügungsparks, wie der Guinate Tropical Park oder der Rancho Texas Park.
Überall auf der Insel werden Sie die fantastischen Windspiele César Manriques entdecken. Gehen Sie auf Erkundungstour auf der einzigartigen Vulkaninsel der Kanaren.
Timanfaya Nationalpark
Der Timanfaya Nationalpark nimmt ein Viertel der Fläche der Insel ein. Diese Gegend wird auch "Feuerberge" genannt. Am Eingang des Parks befindet sich eine Dromedarstation. Hier können Sie auf dem Rücken eines Dromedars eine Ausritt entlang der Feuerberge machen. Die öde Mondlandschaft kann bei einer Bustour bestaunt werden. Sie entstand durch die über sechs Jahre lang andauernden Vulkanausbrüche, welche das einst fruchtbare Land unter einer dicken Lavaschicht begruben. Während dieser Zeit entstanden 32 Vulkankegel. Den Namen erhielt der Park von einem der 17 verschütteten Dörfer. Insgesamt wurden 420 Häuser zerstört.
Jardín de Cactus
Der Kakteen Garten von 1991, im Norden der Insel, war eines der letzten Werke von César Manrique. César Manrique sammelte hier über 1420 verschiedene Arten. Bereits 1973 hatte Manrique mit der Restaurierung der Mühle begonnen mit dem Ziel das umliegende Gebiet in einen Garten umzuwandeln. Auf Grund der klimatischen und geologischen Gegebenheiten entschied er sich für einen Kakteengarten. Die schwarze Lava und die Steinsäulen schaffen in Verbindung mit den Kakteen eine beeindruckende Atmosphäre.
Fundación César Manrique
Die Fundación César Manrique befindet sich in seinem ehemaligen Wohnhaus in Tahiche. Die Stiftung wurde im Jahr 1982 von César Manrique gegründet. Sie befasst sich heute mit der Erhaltung, Erforschung und Verbreitung des Werkes Manriques. César Manrique lebte hier bis 1992, bevor er es kurz vor seinem Tod in Form einer Stiftung der Öffentlichkeit als Museum zugänglich machte, in dem unter anderem kanarische Kunst bestaunt werden kann. Allein das Gebäude mit seinem Schwimmbecken im Innenhof ist faszinierend und bewundernswert.
Mirador del Río
Im Norden der Insel steht der Aussichtsturm Mirador del Río, der schönste Aussichtspunkt der Insel. Der verglaste Turm bietet einen wunderschönen Blick auf die vorgelagerte Insel La Graciosa. Auch er ist ein Werk von César Manrique.
El Golfo
El Golfo, ist ein kleiner Fischerort in der Nähe von Yaiza im Südwesten der Insel. Südlich von dem Ort El Golfo befinden sich Überreste eines riesigen Vulkankraters. Durch einen unterseeischen Vulkanausbruch vermischte sich heiße Lava mit kaltem Meerwasser, so entstand ein Ring mit einem 60 Meter tiefen Krater. Durch die Brandung wurde die zum Meer hin gelegene Hälfte des Kraters abgetragen, so entstand die merkwürdige Form. In der Mitte der Lagune liegt ein grüner See. Die Färbung des Wassers wird durch eine besondere Algenart bewirkt.
Salinas de Janubio
Die Salinas de Janubio, im Südwesten der Insel, sind Felder die der Salzgewinnung dienen. Ehemals waren die Salinas de Janubio eines der wichtigsten Wirtsschaftszweige der Insel. Die Meersalzgewinnung diente den Fischern um den Fang zu konservieren. Windräder pumpen das Meerwasser in die größten, etwa 40 m hoch gelegenen Becken, von denen es in mehreren Verdunstungsstufen in die kleineren abgelassen wird. Aus diesen harken dann Arbeiter das herauskristallisierte Salz heraus.
La Geria
Das bekannteste Weinanbaugebiet der Insel ist La Geria. Trotz der Trockenheit gedeiht hier prächtiger Wein. Das Besondere hier ist die Anbauform. Der Wein wird in kleine Vertiefungen im Boden gesetzt und von kleinen Natursteinmäuerchen umgeben, und so vor dem Wind geschützt. Entlang der Weinstraße stehen diverse Bodegas, in den Sie die köstlichen Weine probieren können.
Jameos del Agua
Die Jameos del Agua befinden sich im Norden Lanzarotes, auf dem Lavafeld des vor 3 Jahrtausenden ausgebrochenen Vulkans Monte de la Corona. Die Jameos del Agua gehören zu einem 6 km langen unterirdischen Höhlen-, Tunnel- und Grottensystem, entstanden durch die Verfestigung von Lava. César Manrique gestaltet die Jameos del Agua bis sie 1968 für den Tourismus eröffnet wurden. Die Besucher können über eine Holztreppe eine 1000 Meter lange und 30 Meter breite Lavablase den Jameo Grande, mit seinen wundervollen Garten und beeindruckenden Swimmingpool, betreten. Folgt man dem Jameo Grande gelangt man in eine Konzerthöhle. In einer anderen Höhle entspringen Salzquellen und fließen über Felsen. In einem unterirdischen See der Jameos del Agua lebt eine weiße Krebsart, die sonst nur in ozeanischen Tiefen von über 2000 Metern vorkommt.
Cueva de los Verdes
Die Cueva de los Verdes ist ebenfalls ein Teil dieses unterirdischen Systems. Während des 17. Jahrhunderts gab die Höhle der lokalen Bevölkerung Zuflucht vor Piraten. Die Cueva de los Verdes kann nur mit Führung besichtigt werden. Sie besteht aus zwei großen übereinander liegenden langen Röhren. Außer der Beleuchtung, der Musik und kleinen Pfaden ist die Cueva de los Verdes naturbelassen. Auf dem 40 minütigen Rundgang kommt man in eine große Halle, in der sich eine künstliche Bühne befindet. Während des Rundgangs werden gregorianische Gesänge gespielt.
Castillo de San Gabriel
In Arrecife steht das Castillo de San Gabriel. Erbaut wurde das Kastell im Jahr 1590 von Don Agustín de Herrera y Rojas, nachdem der Seeräuber Dogali, die Stadt mehrfach heimgesucht hat. Einen Besuch wert ist ein im Kastell untergebrachtes Museum, welches alte kanarische Steinwerkzeuge und Keramiken sowie ein antikes Skelett zeigt.
Ein Geheimtipp sind die noch vom Tourismus unberührten Strände auf La Graciosa. Die Strände der Insel La Graciosa im Norden Lanzarotes zählen zu den schönsten der Kanarischen Inseln. Badebuchten mit weißem Sand und türkisfarbenen Wasser schaffen ein Karibikfeeling. Am schönsten Strand La Graciosas, der sichelförmigen Playa de las Conchas, sollte auf das Baden verzichtet werden, denn hier herrschen gefährliche Unterströmungen. Am Strand von El Salado, an der Playa de la Francesca hingegen findet man gute Badebedingungen.
Von Gofio, Papas arrugadas bis Inselwein.
Das Grundnahrungsmittel der Altkanarier war gofio. Gofio ist ein Mehl aus gerösteter Gerste oder Mais. Das hellbraune Pulver ist sehr proteinreich und sättigend. Aus dem Pulver wurden ein Vielzahl verschiedener Speisen, wie z.B. Brot hergestellt. Es wurde zu Fisch, Fleisch und Kartoffeln gereicht. Selbst Nachtisch wurde mit gofio hergestellt. Heute ist die Verwendung von gofio eher in den Hintergrund gerückt.
Zur typischen Küche der Insel zählen Suppen. Die bekannteste ist die potaje. Potaje ist eine Gemüsesuppe, in der sämtliche Gemüse der Saison verarbeitet werden.
Wer es deftiger mag sollte die Eintöpfe rancho canario oder puchero probieren, deren Hauptbestandteil Fleisch ist.
Da Fisch und Fleisch unter der kanarischen Sonne schnell verdarben, wurden sie in Meersalz und scharfe adobos (Marinaden) eingelegt. Adobos sind typische kanarische Saucen aus Öl, Essig, Kräutern und Lorbeer, die auch heute noch die kanarische Küche ausmachen.
Eine Spezialität der Kanaren sind die Papas arrugadas, kleine fest kochende kanarische Kartoffeln, die mit ihrer schrumpeligen Haut gegessen werden. Dazu gereicht wird Mojo, eine scharfe rote Soße, die auch zu Fleischgerichten gereicht wird.
Das typische Frühstück der Kanarier besteht meist nur aus einem Kaffee und einem bocadillo, einem großen belegten Brötchen. Um die Mittagszeit findet man die Lanzaroteños in den Tapa-Bars. Das Abendessen wird erst sehr spät am Abend im Kreise der Familie eingenommen. Auch das Abendessen ist eher leicht.
Bar San Francisco
Bei einem Arrecife Aufenthalt sollten Sie einen Abstecher in die bunt gekachelte Bar San Francisco machen. Sie ist von morgens bis abends Anziehungspunkt für die Lanzaroteños. Lassen Sie sich nicht die hier angebotene großartige Auswahl an Tapas entgehen.
Feste zu Ehren der Schutzheiligen
Lanzarote, eine der meist besuchten Inseln der Kanarischen Inseln, erwartet seine Besucher aus allen Teilen der Welt,zu jeder Zeit des Jahres mit offenen Armen. Trotzdem kann man nicht leugnen, dass ein Aufenthalt während eines Festes etwas Besonderes ist und man auf diese Weise in die Traditionen der Insel eintauchen kann.
Die Feste und Feiertage auf Lanzarote haben meist einen religiösen Hintergrund. Feste werden oft zu ehren eines Schutzheiligen gefeiert, deren Höhepunkt eine Prozession ist. Hierbei wird das Bild der Heiligen durch den Ort getragen. Begleitet wird das ganze von Musik und Tanz. Im Anschluss wird dann ausgiebig gefeiert. Auch für das leibliche Wohl wird mit kulinarischen Leckerbissen und alkoholischen Getränken gesorgt.
Die wichtigsten Feste und Veranstaltungen sind:
Carneval
Von Ende Januar bis Anfang März finden diverse Karnevalsveranstaltungen statt. Die Termine für Umzüge variieren von Ort zu Ort. Puerto de la Carmen und Arrecife bilden die Karnevalshochburgen der Insel.
Semana Santa
Die Prozessionen, die während der Karwoche stattfinden sind am schönsten in Arrecife.
Fiesta de San Juan
Das Erntefest und die Sommersonnenwende, die Noche de San Juan, findet im Juli statt. Die Nacht zuvor werden in Haría Lagerfeuer gemacht und Strohpuppen verbrannt.
Fiesta de Nuestra Señora del Carmen
Am 16. Juli wird in Playa Blanca und Puerto del Carmen ein Fest zu ehren der Schutzheiligen der Fischer gefeiert.
Fiesta de los Ranchos de Pascua
Am 24. Dezember wird das Weihnachtsfest gefeiert. In Teguise ist diese Veranstaltung besonders sehenswert. An diesem Tag finden diverse Prozessionen statt, anschließend geht man in die Kirche. Ab Mitternacht wird dann bei Musik und Folklore gefeiert.