Ein Naturparadies im Atlantischen Ozean
- Reiseberichte
- Europa
- Spanien
- La Gomera
La Gomera - mystische Landschaften und traumhafte Natur
Die nur 370 Quadratkilometer große Insel La Gomera liegt im Atlantischen Ozean und gehört zur Inselgruppe der Kanaren. Die Insel befindet sich westlich von Teneriffa und ist die zweitkleinste des Archipels. Mit 12 Millionen Jahren gehört sie zu den ältesten der Kanareninseln.
Auf La Gomera leben etwa 22.000 Menschen. Die 9000 Einwohner zählende Inselhauptstadt San SebastiÁn, befindet sich an der Ostküste.
Die fast runde Insel ist die grünste Insel der Kanaren. Die Landschaft wird bestimmt von grünen Tälern, Schluchten und Ebenen. In der Inselmitte befindet sich, mit 1500 Metern Höhe, der höchste Berg der Insel, der Garajonay.
Der Norden der Insel ist sehr fruchtbar und feucht. Das Klima ist sehr mild und auch im Winter werden noch um die 20 Grad Celsius erreicht. Auf der Insel wird noch sehr viel Landwirtschaft betrieben. Der Tourismus ist hier nicht von zentraler Bedeutung. Die Inselbevölkerung lebt hauptsächlich vom Fischfang und der Landwirtschaft. Angebaut werden Bananen, Kartoffeln, Tomaten und Wein.
Nach La Gomera zieht es vor allem Wanderer und Fahrradfahrer. La Gomera ist keine Insel für Badeurlaub. Bei Wanderungen durch die zerklüftete Insel können Besucher die unberührte Natur zwischen den kleinen malerischen Dörfern genießen. Straßen gibt es auf Grund der großen Höhenunterschiede nicht sehr viele. Unzählige Palmen wachsen auf der Insel. Lassen sich sich verzaubern von einem seltenen Lorbeerwald im Inselinneren. Beim Anblick des immergrünen Nebelwaldes mit bis zu zwei Meter hohen Farnen, von den Bäumen hängenden Bartflechten, Moos und Bäche mit kleinen Wasserfällen werden Sie sich wie in die Urzeit zurück versetzt fühlen.
Das Leben auf La Gomera geht auf Grund des geringen Tourismus noch sehr ursprünglicher und gemächlicher zu als auf den anderen Kanareninseln. Hier hält man noch an alten Traditionen fest. So wird immer noch die alte Signalsprache aus Pfeiftönen, El Silbo genannt, genutzt. Sie diente früher der Verständigung zwischen den Schluchten.
Flüge nach La Gomera gibt es leider nicht, da La Gomera keinen Flughafen besitzt. Die Anreise erfolgt per Fähre von Los Cristianos auf Teneriffa nach San Sebastián. Die Fahrtdauer beträgt ca. 90 Minuten, mit dem Jetfoil nur 45 Minuten. Die gesamte Transferzeit vom Flughafen Teneriffa bis zu den Hotels auf La Gomera beträgt ca. 4 Stunden.
Durch die fehlende Flugverbindung blieb der Massentourismus auf der Insel aus. Die meisten Hotels auf La Gomera befinden sich im Ort Playa de Santiago. Die Unterkünfte auf der Insel gehören der Mittelklasse an und sind eher klein und gemütlich. Das größte Hotel ist ein 4-Sterne Haus. Auch wer es eher rustikal und traditionell mag, kann seinen Aufenthalt in einer Finca verbringen.
Kommen Sie nach La Gomera und genießen Sie die unberührte und atemberaubende Schönheit der Natur bei Wanderungen über die Insel!
Lorbeerwälder, malerische Dörfer und unberührte Natur
La Gomera ist ein Paradies für Wanderer. Erleben Sie den Nationalpark Garajonay. Erkunden Sie mystische Nebelwälder und bestaunen Sie riesige Farne. Bummeln Sie entlang schwarzer Strände und erleben Sie das ursprüngliche Leben der Inselbewohner in den kleinen urigen Dörfern.
Playa de Santiago
Der Fischerort Playa de Santiago, an der Südostküste der Insel, ist der touristischste Ort. Hier befinden sich die meisten Hotels. Ein kleiner dunkler Kieselstrand lädt zu Spaziergängen ein. Die Stadt bietet außerdem Restaurants, Geschäfte und einen Marktplatz.
Chipude
An der Südwestküste liegt das kleine Dörfchen Chipude. Es zieht Touristen wegen seiner Töpferwaren an. Chipude gilt als älteste Siedlung der Insel.
San Sebastián
Das Bild der Inselhauptstadt San Sebastián, wird durch die typischen kanarischen Häuser gekennzeichnet. Bummeln Sie über die Promenade oder entlang des dunklen Kieselstrandes. Wussten Sie, dass San Sebastián die Stadt war, von der Kolumbus aus, zu seiner Entdeckung Amerikas aufbrach? Sein Wohnhaus und die Kirche in der er den Reisesegen erhielt können besichtigt werden.
Nationalpark Garajonay
Der Nationalpark Garajonay zieht sich um den Berg in der Inselmitte. Er ist die größte Attraktion der Insel. Vom Gipfel aus des 1500 Meter hohen Bergen hat man einen traumhaften Blick auf die benachbarten Inseln. Die üppige Vegetation machen den Park zu einem traumhaften Wanderparadies. Im Park befindet sich ein seltener Lorbeerwald „Laurisilva". Wanderwege führen durch diese Seltenheit. Bestaunen Sie Pflanzen, die es nur auf La Gomera gibt.
Los Organos
In der Nähe von Vallehermosa, im Norden der Insel befindet sich eine 80 Meter hohe Steinformation aus Basaltsäulen. Ihre Form erinnert an eine Orgel und wird deswegen „Los Organos" genannt. Sie sind ein überwältigendes Zeugnis für den vulkanischen Ursprung der Insel und zählen zu den beeindruckendsten Basaltröhren der Welt.
Chorros de Epina
Im Lorbeerwald bei Vallehermosa befindet sich die Quelle Chorros de Epina. Man sagt, dass Wasser der Quelle soll Krankheiten heilen. Die Wasserqualität ist exzellent. Ein Brauch besagt, dass wenn die begehrte Frau von links nach rechts aus allen sechs Quellen trinkt, geht die Liebe in Erfüllung. Sie können es ja mal testen! Nur wenige Meter von der Quelle entfernt befindet sich ein Restaurant und eine kleine Kapelle. Im Sommer findet hier ein typisches gomerisches Fest statt.
Torre del Conde
Der Torre del Conde, ist das älteste profane Gebäude der Insel. Es wurde 1447 erbaut und war Teil der Stadtbefestigung San Sebastiáns. Es befindet sich heute noch im Originalzustand. Der Turm diente früher der Aufbewahrung von Schätze, die die Eroberer von ihren Lateinamerika Reisen mitbrachten.
Degollada de Peraza
Der Aussichtspunkt Degollada de Peraza befindet sich auf einem etwa 900 Meter hoch gelegenen Pass an der Straße von San Sebastián nach Vallehermosa. Benannt wurde der Aussichtspunkt nach dem Spanier Hernán Peraza, der im Jahr 1488 in einer Höhle unterhalb des Aussichtspunktes wegen seiner Liebe zur Guanchen Prinzessin Iballa vom Hirten Hautacuperche grausam ermordet wurde.
Agulo
Das Dorf Agulo gilt als eines der ursprünglichsten Dörfer und schönstes Dorf der Insel. Bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Straßen können Sie die alten Kolonialbauten bestaunen. Agulo liegt auf einer Plattform hoch über dem Meer. Sehenswert ist auch die im maurischen Stil erbaute Kirche San Marco.
Fisch, Gofio, Ziegenkäse und Palmenhonig
Die Küche La Gomeras ist rustikal und deftig. Auf der Speisekarte steht hauptsächlich frischer Fisch, Käse, Bananen und Salate. Der beliebteste Fisch auf der Insel ist der Vieja (Papageienfisch). Er wird gegrillt oder gebraten. Dazu werden die kanarischen papas arrugadas gereicht. Gerunzelte Kartoffeln, die mit ihrer Schale in Salzwasser gekocht werden.
Ein typisches auf der Insel hergestelltes Nahrungsmittel ist Gofio. Es ist süß und wird in fast allen Lebenslagen gegessen. Gofio wird in einer Gofiomühle aus gerösteten Mais und Getreide hergestellt.
Ein typisches Menü besteht aus einem Eintopf mit Brunnenkresse, das Hauptmenü besteht aus gegrillten Papageienfisch oder Ziegenfleisch, dazu wird die typische kanarische Sauce mojo rojo oder mojo verde gereicht. Als Beilage gibt es gofio. Der Nachtisch besteht aus gebackener Ziegenmilch.
Eine Delikatesse ist der auf der Insel hergestellte Ziegenkäse. Viele Familien stellen ihn heute noch auf traditionelle Weise her.
Wie fast überall in Spanien gehören auch Tapas auf die Speisekarte. Tapas sind kleine Häppchen, die es in sämtlichen Variationen gibt. Die gängigsten bestehen aus geräuchertem Schinken, weißen Ziegenkäse, Oliven und Sardellen. Dazu wird Brot serviert.
Eine typische Süßspeise der Insel ist frangollo. Frangollo wird aus Milch und gemahlenem Eis hergestellt. Aber auch millo molido sollten Sie probieren. Millo mollido ist eine Milchspeise mit Mandeln, Zimt, Zitronen,- und Orangenschalen.
Ein typisches Inselgetränk ist der Schnaps Gomerón. Er besteht aus Palmenhonig und Parra Gomera (ein aus Wein hergestellter Schnaps) und wird mit Eiswürfeln serviert. In der Gegend um Vallehermosa wird der beste Inselwein produziert.
Auf La Gomera wird aus den unzähligen Dattelpalmen Palmenhonig gewonnen. Er ist nicht so süß wie Bienenhonig und trotzdem eine Beliebtheit bei den Inselbewohnern.
Anbei finden Sie eine kleine Auswahl zu empfehlender Restaurants:
El Coco Loco
Bei Valle Gran Rey liegt das Restaurant El Coco Loco. Hier werden neben internationalen Gerichten auch kanarische Spezialitäten serviert. Das Restaurant versprüht ein typisch kanarisches Flair und sein kleiner Garten lädt zum Verweilen ein. Hier können Sie vom Ziegenkäse, marinierten Oliven bis papas arrugadas das ganze Spektrum der inseltypischen Küche genießen.
Casa Maria
Das Restaurant Casa Maria besteht seit 50 Jahren, und ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen auf Grund des guten Essens eine beliebtes Restaurant. Hier können Sie eine Vielzahl typisch gomerischen Spezialitäten probieren. Wie wäre es mit Papas rellenas -gefüllte Kartoffeln, oder Tapas mit papas arrugadas?
Alte Fischertraditionen und Inselkarneval
Die Religion spielt im Leben auf La Gomera eine große Rolle. Die Feste und Feiertage sind katholischen Ursprungs. Wie auf fast allen Kanareninseln finden auch auf La Gomera Prozessionen zu Ehren der Schutzheiligen statt. Anschließend wird zu Musik getanzt und man genießt in Gesellschaft von Freunden und Familie die typische Inselküche.
Fiesta de San Marcos
Das wichtigste Fest der Insel findet in Agulo am 25. April statt. Es wird zu Ehren des heiligen Markus veranstaltet. Es wird durch ein traditionell entzündetes Feuer auf dem Marktplatz eingeleitet. Junge Männer beweisen ihren Mut durch ein Sprung über das Feuer. Anschließend wird ausgelassen getanzt und gefeiert.
Fiesta de la Virgen del Carmen
Am 16. Juli findet das Fest zu ehren der Schutzheiligen der Fischer statt. Auch hier finden Prozession durch die Dörfer statt.
Fiesta de la Nuestra Señora de Guadalupe
Aller fünf Jahre findet die Fiesta de la Nuestra Señora de Guadalupe statt. In San Sebastian wird dieses Fest mit einer Schiffsprozession gefeiert. Die nächste Feier wird im Jahr 2013 statt finden.