Die kleinste der kanarischen Insweln
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El Hierro: ein ungeschliffener Edelstein
El Hierro ist die westlichste und kleinste der sieben großen Kanarischen Inseln. El Hierro ist, wie alle Kanaren, vulkanischen Ursprungs und ist ist mit etwa 1,12 Millionen Jahren die jüngste des Archipels.
Vor allem dem Passat und dem Kanarenstrom, einer kühlen Nebenströmung des Golfstroms, die sich bei den Azoren von ihm trennt, ist es zu verdanken, dass El Hierro kein arides Klima wie die Sahara auf gleicher nördlicher Breite hat. Die Meerestemperatur von 18 °C im Winter und knapp über 20 °C im Sommer mäßigt das Klima an den Küsten.
Im Sommer liegt die Temperatur im Norden an der Küste bei 26 °C, im Süden dagegen bei 30 °C; in Valverde auf 600 m ü. d. M. im Sommer nur bei 18 °C. In Valverde erreichen die Temperaturen dagegen nur 11,5 °C im Winter.
Auf engstem Raum entstand hier durch vulkanische Urgewalten eine bizarre Naturlandschaft, die in ihren landschaftlichen und klimatischen Verhältnissen, gegensätzlicher kaum sein könnte.
Eine Besonderheit auf der Insel, es gibt hier keinen Quellen, wohl aber Brunnen.
Es gibt auf der Insel verschiedenen Klimazonen, die eine vollkommen unterschiedliche Vegetation ermöglichen. Einige Pflanzenarten kommen weltweit nur auf der Insel vor.
El Hierro wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Flache Küstengebiete gibt es, bis auf das Golftal, nicht. El Hierro bietet trotz der geringen Größe eine beträchtliche landschaftliche Vielfalt, wie beispielsweise karge Lavawüste, Nebelwald, Kiefernwälder, Obsthaine, grünes Weideland bis hin zu Ananas- und Bananenplantagen. Im Süden befindet sich die Cueva de Don Justo, die größte Höhle der Insel. Sie besteht aus einem weit verzweigten System von Lavatunneln.
Die kleinste der Kanaren hat sich mit nur 1.000 Gästebetten in wunderschönen Fincas, Ferienhäusern, Apartments und kleinen Hotels fernab des Massentourismus ihre beschauliche Ursprünglichkeit unbeschadet erhalten können.
Eine Besonderheit, seit Juni 2014 ist die Insel energieautark; die elektrische Energie der Insel wird vollständig durch Windenergie erzeugt.
El Hierro ist ein Paradies für Wanderer, Mountainbiker, Tauchbegeisterte und Naturfreunde, die diese atemberaubend schöne Insel für sich entdecken möchten.
Mit seinem Inselflughafen ist El Hierro durch Flugverbindungen der Fluggesellschaften Binter Canarias und Islas Líneas Aéreas mit den Nachbarinseln Gran Canaria, La Palma (Flughafen Santa Cruz de La Palma) und Teneriffa (Flughafen Teneriffa Nord) verbunden.
Die umständliche Erreichbarkeit und das weitgehende Fehlen klassischer Strände tragen dazu bei, die Insel für pauschale Familienurlaube wenig attraktiv zu machen.
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Möglicherweise besuchten die Phönizier die Inseln. Die erste Spur findet sich beim griechischen Dichter Homer in seiner Odyssee etwa im 8. Jahrhundert v. Chr.
El Hierros Besiedlung fand erst nach dem 5. Jahrhundert v. Chr. statt. Den Herreños, die sich Bimbaches nannten, Konnten wohl mit Schwierigkeiten auf die Insel kommen, doch die Insel wieder zu verlassen muss sehr schwergefallen sein, Verbindungen zu den Nachbarinseln müssen spärlich gewesen sein. Doch eine Legende besagt, dass eine Frau aus La Gomera den Herreños das Feuer Machen beigebracht haben soll.
Neuzeitliche Eroberer trafen auf den Inseln auf eine intakte steinzeitliche Kultur, die nach außen völlig abgeschlossen und sogar von Insel zu Insel verschieden war. Die letzte Phase der Steinzeit auf den Kanaren, insbesondere auf El Hierro liegt also erst etwa 500 bis 600 Jahre zurück.
Im 14. Jahrhundert schickte der portugiesische König Alfonso IV. eine Expedition los, welche die noch unerforschten Inseln erkunden sollte. Sie legten auch auf El Hierro an und brachten einen Bericht mit zurück, in dem die Insel erstmals erwähnt wird.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die Ureinwohner der Insel vom Eroberer Jean de Béthencourt versklavt und verschleppt
Die steinzeitliche Kultur verlor sich rasch unter dem Einfluss der neuen Siedler, die die Eroberer mitbrachten. Die restliche Urbevölkerung musste sich taufen lassen, viele Frauen wurden mit den neuen Herrschern verheiratet. Nach wenigen Jahrzehnten waren die Völker vermischt.
Bis heute hat sich beispielsweise die traditionelle Art der Viehzucht kaum verändert. Die Abgeschiedenheit der kleinsten der sieben großen kanarischen Inseln verhinderte dramatische Entwicklungen.
Urlaub, Wandern und Entspannen.
Der bekanntest Strand auf El Hierro ist der Las Playas am Mar de Las Calmas. Er besteht zum größten Teil aus Kies und bietet einen wunderbaren Ausblick auf die Vulkanfelsen, die steil in den Himmel ragen. Das Wasser ist stets sehr klar und eignet sich bestens zum Baden.
Einzigartig ist der Playa del Verodal. Er gilt als schönster Strand El Hierros. Schwarz-roter Sand macht seinen besonderen Reiz aus und von Vulkantreppen und -terassen aus kann man einen weiten Blick über das Meer genießen. Allerdings ist die Brandung hier so stark, dass er zum Baden nur für geübte Schwimmer geeignet ist.
Geschützter und damit zum Baden besser geeignet, ist die Laja de Orchilla, wo man von einer alten Anlegestelle auf einer Felsplattform ins Wasser gelangen kann.
In der Nähe von Puerto de la Estaca liegt der kleine, dunkle Sandstrand Playa de Timijiraque. Er liegt nicht so abgelegen wie die anderen Strände und ist deshalb gut zu erreichen. Daher ist er für Urlauber mit Kindern am besten geeignet ist, um einen Badeausflug zu unternehmen.
Valverde, die Hauptstadt der Insel El Hierro, liegt als einzige Inselhauptstadt der Kanaren nicht am Meer, sondern im Landesinneren auf 600 - 700 Meter Höhe, umgeben von schöner, ruhiger Natur.
Valverde wird von steilen Gassen und Bergstraßen durchzogen, die von weiß getünchten Häusern und weitläufigen Gartenanlagen gesäumt werden.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Kirche Santa María de la Concepción, errichtet im 18. Jahrhundert, mit kunsthistorisch bedeutenden Skulpturen: einer Marien- sowie einer Christus-Skulptur. Ebensfalls Erwähnung verdient das im typisch kanarischem Stil errichtete Rathaus.
Tamaduste liegt im Norden der Insel. Hier befindet sich ein Naturbecken mit kristallklarem und ruhigem Wasser.
Monacal verfügt über eine üppige Vegetation sowie über zwei große Naturschwimmbecken am Küstenstreifen. In deren Nähe kann man Pozo de las Calcosas bestaunen, eine alte Siedlung aus Steinhäusern mit Strohdächern.
Vom Aussichtspunkt Mirador de la Peña aus kann man ein phantastisches Panorma über den Westen der Insel genießen. Eine schöne Aussicht bietet auch die kleine Ortschaft Tiñor, die im Landesinneren auf einer Hochebene liegt.
Im Zentrum der Insel befindet sich die Ortschaft La Frontera. Sie hat ihren Namen weil sie vom Rest der Insel durch mehr als 1000 Meter hohe Berge abgeschnitten ist. Diese Gegend mit reichlich Wein- und Obstanbau lädt ein, um El Hierro gastronomisch zu entdecken: hier finden wir ausgezeichnete Weine, Räucherkäse, und Quesadillas.
La Frontera ist der Verwaltungssitz des Gemeindebezirks. Innerhalb der Gemeinde befindet sich das El Golfo-Tal und der berühmte Wacholderbaumhain El Sabinar
El Pinar, umgeben von dichten Wäldern, ist ein bezauberndes weißes Dorf mit besonders fruchtbaren Böden und einem milden Klima. Vom Berg Montaña de Tanajara bietet schönde Aussichten auf die vulkanischen Landschaften im Süden der Insel sowie die Wälder im Zentrum. Bekannt sind hier auch die herrlichen Sonnenuntergänge.
In der Umgebung von Malpaso, der höchsten Erhebung der Insel (1501 Meter über dem Meeresspiegel) findet man unberührte Wälder und kann auch hier eine fantastische Aussicht geniessen die wunderbare Aussicht genießen.
Zu den schönsten und malerischesten Ortschaften zählt derer Thermalkurort Sabinosa im Westen. Sie liegt an einem Abhang an der Küste, etwa 300 Meter über dem Meer, und begeistert mit ihren typischen weißgekalkten Häusern im traditionellen Stil.
La Restinga im Süden ist besonders bei Tauchern und Fischern beliebt und bietet kristllklares Wasser und authentisches Ambiente.
Im Westen der Insel befindet sich der Wacholderbaumhain El Sabinar. Bäume, die vom Wind so stark gepeitscht wurden, dass ihre Kronen auf den Boden gedrückt wurden und bis heute in dieser Position verharren. Die knorrigen, alten Bäume bieten einen besonders märchenhaften Anblick wenn sie vom häufigen Nebel der Region umgeben sind. Dieses Naturschauspiel, das sich zwischen den Bäumen und dem Nebel des Passats abspielt, sollte sich kein Besucher El Hierros entgehen lassen, zählt es doch zu den absoluten Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten der kleinen Insel.
Eine weitere Attraktion der Insel ist sicherlich auch das zu den kleinsten Hotels der Welt zählende Punta Grande Hotel. Direkt an den Klippen des Atlantiks gelegen, kann man aus den vier Zimmerchen des Hotels den Blick auf das offene Meer genießen.
Die zahlreichen Naturschwimmbecken auf El Hierro sind für Taucher und Schwimmer durch ihre geschützten Lagen ebenfalls immer einen Besuch wert. Eine deutsche Tauchschule vor Ort erleichtert durch ihren Service den Besuch im Taucher-Eldorado erheblich.
Das Naturschwimmbecken La Maceta in der Nähe von Las Puntas bietet drei Badeplätze in Naturbecken. Für das Bad in der Sonne gibt es Liegeplätze auf Lavagesteinsplattformen.
Auch in den Naturschwimmbecken Charco Azul, Charco Manso oder Cala de Tacoron ist das Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln in ursprünglicher Atmosphäre und sauberem Wasser möglich. Unweit von La Maceta liegt die Charco de los Sargos, eine beliebte Naturschwimmanlage, die neben dem Schwimmen auch mit Entdeckungstouren durch Felsformationen, Höhlen und Steintore bestechen kann.
Es gibt auch Museen auf der kleinen Insel. Sie bereichern die Kulturlandschaft El Hierros. In Guinea gibt es ein archäologisches und ethnographisches Museum. Das Freilichtmuseum zeigt, wie sich die Entwicklung der Inselbevölkerung seit der Urzeit verändert hat. Das Ecomuseo de Guinea ist das älteste Freilichtmuseum Spaniens.
In direkter Nachbarschaft zu dem Völkerkundemuseum können im Museum El Lagartario urzeitliche Rieseneidechsen beobachtet werden, die auf der kleinsten kanarischen Insel beheimatet sind.
Gastronomie und Spezialitäten auf El Hierro
In den kleinen Gaststätten der einzelnen Dörfer finden sich für die Kanaren typische Gerichte wie Fisch und Ziegenfleisch. Dazu werden Kartoffeln gereicht, die in Salzwasser mit der Schale gekocht wurden. Der frischgefangener Fisch gehört zu den besonderen Spezialitäten von El Hierro. Als Besucher El Hierros sollte man schon im Vorfeld wissen, dass Fisch zu den Hauptnahrungsmitteln auf der Insel gehört.
Wer kein Freund von Fischspeisen ist, der kann auf die anderen Spezialitäten El Hierros zurückgreifen, nämlich auf kleine Käsekuchen, Quesadillas genannt, oder auf den vegetarischen Gofio-Brei, der aus Getreide und zahlreichen anderen Zutaten, wie z.B. Honig, Bananen oder Rosinen, zubereitet wird. Gofio gilt als ältestes überliefertes Nahrungsmittel der Kanarischen Inseln und ist somit eine Spezialität, die Sie auf jeden Fall gegessen haben müssen.
Folklore und Tradition in malerischen Orten
Das bedeutendste kulturelle Ereignis auf El Hierro ist das Fest zu Ehren der Schutzpatronin der kleinen Kanareninsel.
Seit 1741 ehren die Insulaner alle vier Jahre im Juli ihre Inselheilige und Schutzpatronin Nuestra Señora de los Reyes, die Jungfrau der Heiligen drei Könige. Dazu findet als Höhepunkt einer vierwöchigen Fiesta, begleitet von Messen, Feuerwerk, Folklore, Konzerten und Lucha Canarias, die Bajada de la Virgen de los Reyes statt. Bei dieser in den frühen Morgenstunden beginnenden Prozession wird die Marienfigur auf einer Sänfte 28 Kilometer weit, von West nach Ost, über die Insel getragen. Der Weg, der Camino de la Virgen, führt von der aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammenden Kapelle Santuario de Nuestra Señora de los Reyes auf der Dehesa-Hochebene über einige Berge, wie auch den 1.500 Meter hohen Inselgipfel Malpaso, hinab nach Valverde zur Kirche Nuestra Señora de la Concepción. Daher auch der Name bajada, das spanische Wort für Abstieg. Dazu klingt im 3/4-Rhythmus großer, mit Ziegenfell bespannter Trommeln die immer gleichen Melodien der pitos, einfacher Querflöten, zum Baille de la Virgen, vorab begleitet von Tänzerinnen und Tänzern. Zu dieser Fiesta kommen auch Besucher der umliegenden Inseln und ausgewanderte Herreños aus Übersee, wobei meist alle Unterkünfte auf El Hierro ausgebucht sind
Die zahlreichen Feiertage zu Ehren der Schutzheiligen bestehen fast immer aus einer Prozession, dem traditionellen kanarischen Ringkampf Lucha Canaria, einem Tanz und anderen Kultur-Events auf El Hierro.
Das Bimbache openART Festival ist ein weiterer Eckpfeiler der Kultur auf El Hierro, der sogar unter der Schirmherrschaft der UNESCO steht. Bei diesem Event werden nicht etwa alte Traditionen gepflegt, sondern, ganz im Gegenteil, zeitgenössische Kunst vorgestellt, die erst eine Woche vor Festivalbeginn geschaffen wird. Dazu versammeln sich Musikkünstler aus der ganzen Welt und aus vielen verschiedenen Richtungen auf El Hierro, um ein gemeinsames Programm für das Festival zu erarbeiten und schließlich zu präsentieren.