Reiseführer für Innsbruck

Innsbruck ist die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Tirol und liegt im Westen von Österreich. Die Stadt ist die fünftgrößte Österreichs und beherbergt knapp 200.000 Einwohner. Zusätzlich bietet sie aber auch noch etwa 30.000 Studenten Obdach und verzeichnet täglich rund 3.000 Übernachtungen von Besuchern.

Innsbruck liegt inmitten zweier Gebirgszüge und teilt Tirol in das Oberinntal und das Unterinntal. Im Norden liegt die Nordkette des Karwendelgebirges und im Süden wird Innsbruck von der alpinen Zentralkette mit dem Patscherkofel begrenzt. Der Hauptfluss, der sich quer durch Tirol zieht ist der Inn. Beliebte Naherholungsgebiete um die Zuflüsse sind der Kranebitter Lohbach, der Baggersee Rossau und der Lanser See.

Das Klima der Stadt ist von mehreren Phänomenen geprägt. Grundsätzlich kann man von einem gemäßigtem Klima mit alpinen Einflüssen sprechen. Ein sehr bekanntes Wetterphänomen ist der Föhn. Fallwinde bringen trockene, warme Luft in das Stadtbecken und die Windgeschwindigkeiten erreichen bis zu 120 km/h in der Stadt. Am Gipfel des Patscherkofel können bis zu 200 km/h erreicht werden. Tritt der Föhn im Winter auf, werden trotz der alpinen Lage Temperaturen bis zu 20 °Grad erreicht.

Geschichtlich gesehen, lassen sich erste Besiedlungsspuren bereits aus der Jungsteinzeit nachweisen. In der Hochblüte der römischen Herrschaft war Innsbruck ein wichtiger strategischer Punkt. Die Verbindung Verona-Brenner-Augsburg führte bereits zu Zeiten von Kaiser Augustus durch das heutige Stadtgebiet. Im Mittelalter gelangte Innsbruck unter bayrische Herrschaft und die erste Innbrücke wurde errichtet. Im weiteren Verlauf der Zeitgeschichte hatte Innsbruck viele wechselnde Herrscher. Steinerne Zeitzeugen, unterschiedlicher Epochen, lassen heute einen Einblick in die bunte Vergangenheit zu. Das um 1500 erbaute Zeughaus war eines der wichtigsten Waffenlager der damaligen Zeit. Auch das berühmte Goldene Dachl und die Hofkirche entstanden etwa in dieser Zeit.

Die Hofkirche ist mit den "Schwarzen Mandern" eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten für jeden Besucher. Bereits 1560 wurden erste höhere Schulen gegründet, und legten den Grundstein für die spätere Entwicklung zur Universitätsstadt. Das Kulturleben in Innsbruck hat einerseits seine Traditionen bewahren können, ist andererseits aber auch von großstädtischen Einflüssen geprägt. Die wichtigsten Veranstaltungsorte sind unter anderem das Tiroler Landestheater, das Innsbrucker Kellertheater oder auch das Kulturgasthaus Bierstindl. Einen Ausflug in die Vergangenheit erlauben die Museen wie das Schloss Ambras, das Tiroler Landesmuseum, das Zeughaus und das Riesenrundgemälde. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und der Innsbrucker Tanzsommer ziehen jährlich internationale Künstler in die kleine Alpenmetropole.

Filmemacher haben mit Innsbruck und seiner Umgebung immer wieder lohnende Kulissen gefunden. Bereits im Jahr 1913 wurde hier die erste Speckbacher-Verfilmung gedreht. Eine der bekanntesten zeitgenössischen Verfilmungen ist der Film "Andreas Hofer-die Freiheit des Adlers" mit Tobias Moretti und Franz Xaver Kroetz, der unter der Regie von Xaver Schwarzenberger. Der Film beschreibt den Kampf der Tiroler Bevölkerung im Jahr 1809 gegen die Fremdherrschaft der bayrischen Nachbarn.

Sport wird in Innsbruck groß geschrieben und auch dementsprechend sorgfältig ist die Pflege der Anlagen. Seit 1952 ist Innsbruck dritte Station der Vierschanzentournee. Zweimal, nämlich 1964 und 1976 war Innsbruck Austragungsort der Olympischen Winterspiele. Damit ist Innsbruck der einzige österreichische Ort, an dem jemals eine Olympiade stattfand. 2005 wurden hier die Winter Universiade ausgetragen. Die internationalen Winterspiele der Studenten fanden dermaßen guten Anklang bei den Veranstaltern, dass 2012 die ersten Olympischen Jugend Winterspiele in Innsbruck ausgetragen werden.

Zwei Universitäten prägen heute das Stadtbild und bilden die Grundlage der bildungspolitischen Landschaft der Stadt. Die Leopold-Franzen-Universität und die Medizinische Universität Innsbruck sind Institute mit Weltruf und locken jährlich tausende Studenten aus aller Welt in die Stadt. Das MCI Mangament Center Innsbruck, das Tiroler Landeskonservatorium und die zahlreichen allgemeinbildenden höheren und mittleren Schulen, inklusive zahlreicher berufsbildender höherer Schulen machen Innsbruck zu einer Bildungsmetropole der Region.

Die Anbindung an die Welt erhält Innsbruck durch seinen internationalen Flughafen. Im westlichen Teil der Stadt, in Kranebitten, ist erst kürzlich die Erweiterung der Rollfelder abgeschlossen worden. Dazu musste sogar der Hauptfluss der Stadt, der Inn, verlegt werden. Für die Austrian Arrows und die Welcome Air ist der Innsbrucker Flughafen der Heimatflughafen. Die zentrale Lage macht Innsbruck auch zu einem Hauptverkehrsknotenpunkt. Die A12, die Inntalautobahn, verbindet nicht nur den Norden mit dem Süden, sondern auch den Westen mit dem Osten. Richtung Deutschland führt sie zur A8, der Verbindung Richtung Rosenheim, München. In die südliche Richtung über den Brenner nach Italien. Nach Norden führt die B117 über den Zirler Berg durch Seefeld nach Mittenwald und von dort nach Garmisch Partenkirchen. In den Westen führt die A12 über den Arlberg Richtung Vorarlberg weiter in die Schweiz. Gleichermaßen erreichbar ist Innsbruck durch ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz, das in seiner Streckenführung der Autobahn angeglichen ist.

Mittelpunkt des Verkehrsnetzes liegt der Innsbrucker Hauptbahnhof. Von hier aus lässt sich die Stadt über ein gut etabliertes, sorgfältig geplantes Straßenbahn- und Busnetz erkunden. Ein Highlight der Stadt ist die Hungerburgbahn. Sie führt in unmittelbarer Nähe der Altstadt weg bis hinauf in hochalpines Gelände.

An der Mittelstation befindet sich die Ausstiegsstelle zu einem der schönsten Zoos Mitteleuropas, dem Alpenzoo. Hier sind die Tiere der alpinen Gefilde in natürlicher Umgebung zu sehen. Gleichzeitig werden hier viele Artenschutzprogramme gepflegt und jährlich finden Auswilderungen und Neuansiedlungen bedrohter Tierarten statt. Thematisch gegliederte Führungen bieten einen Einblick in die Lebensweise bedrohter Tiere.

Die Kranebitter Inn-Auen sind das Naherholungsgebiet der Innsbrucker Bevölkerung. Ausgedehnte Liegeflächen bieten im Sommer Raum zum Entspannen, für größere und kleinere Veranstaltungen und für sportliche Betätigung. Ein Teil der Inn-Auen ist aber auch gesperrt und zum Naturschutzgebiet erklärt worden.

Der Bergisel ist mit seiner Sprungschanze wohl eine der bekanntesten Sportstätten der Stadt Innsbruck. Jährlich Teil der Vierschanzentournee und für das Air&Style, finden hier auch im Sommer immer wieder Aufführungen und Konzerte statt. Parks wie der Hofgarten, Rapoldipark und der Schlosspark Ambras laden nach anstrengenden Besichtigungstouren zum Entspannen und Verweilen ein.

Interessante Punkte der Stadt sind der Dom zu St. Jakob und die Hofkirche. Aber auch das Stift Wilten, die Wiltener Basilika und die Theresienkirche sind Zeugen der langen katholischen Geschichte des Landes. Spannende Zeitzeugen sind die Altstadt, die an allen Ecken und Enden mit versteckten Überraschungen aufwartet. Die Annasäule ist der zentrale Punkt der kürzlich neu gestalteten Maria-Theresien-Straße. Die Triumphpforte und das Befreiungsdenkmal erinnern an die bewegte Vergangenheit des Landes.

In der näheren Umgebung sind ein zentraler Ausflugspunkt die Kristallwelten in Wattens. Hier hat die Firma Swarovski ein einzigartiges Museum unter künstlerischer Leitung von verschiedenen Künstlern wie André Heller gestaltet. Allein der Zugang der durch einen Wasser speienden Riesen führt ist ein einzigartiges Erlebnis. Im Inneren werden die Räumlichkeiten laufend umgestaltet und lassen fantastische Bilder entstehen, die immer wieder ihre Besucher beeindrucken. Zeitgleich wird hier eine Bühne für unterschiedliche Veranstaltungen geboten. Nebenan befindet sich der weltweit größte Swarovski Shop der Einblicke in die Produktionspalette der Firma Swarovski bietet. Die umliegende Parklandschaft punktet mit einem Labyrinth, eine Gartengestaltung nach alpinen Strukturen und verschiedene Ausstellungsobjekte.

Ein Stück weiter befindet sich das Schwazer Silberbergwerk. Der Name "Mutter aller Bergwerke" kommt nicht von ungefähr. Es war lange Zeit das größte Silberbergwerk Europas. Der Reichtum der Region zeigt sich nicht nur in der Stadt Schwaz selbst mit mächtigen Bauten und Kunstwerken. Die Einfahrten führen 800 m tief unter Berg und geben einen Einblick in eine Zeit vor über 500 Jahren.

Die gastronomische Landschaft der Stadt könnte unterschiedlicher nicht sein. Von traditionellen Gasthäusern über internationale Küche bis hin zu berühmten Feinschmeckerlokalen mit Sterne-Gatronomie ist alles zu finden.

Die traditionelle Küche besteht aus mitunter recht deftigen Gerichten. Spezialitäten sind zum Beispiel Knödel aller Art. Ob mit Speck, Spinat oder als "Kaspressknödel", werden sie mit Salat oder in der Suppe gegessen. Graukäse ist ein sehr magerer Käse, der mit Essig und Öl serviert wird. Tiroler Gröstl, Schlutzkrapfen und Kiachl sind neben der Brandenberger Prügeltorte beliebte Köstlichkeiten.

Im Laufe eines Jahres finden in Innsbruck fast monatlich internationale Veranstaltungen und Feste statt. In der Vorweihnachtszeit sind die Christkindlmärkte der Stadt ein beliebtes Ziel der Bevölkerung und der Besucher von Innsbruck.

Im Januar folgt mit der Vierschanzentournee eines der sportlichen Highlights des Jahres. Kulturell gesehen bietet die Stadt ganzjährig einen Höhepunkt nach dem anderen.

Das Festival der Träume, das Internationale Film Festival, das Tiroler Dramatikerfestival oder auch die Festwochen der Alten Musik lassen die Herzen kulturbegeisterter Menschen höher schlagen.

Der Alpenländische Volksmusik Wettbewerb zieht jedes Jahr nationale und internationale Volksmusikgruppen nach Innsbruck.