Die beeindruckendsten Strände der Welt
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Nationalparks, James Bond und die Treppe der Königin
Die Bahamas, in der Landessprache Englisch als "The Bahamas" bekannt, sind ein Teil der Westindischen Inseln und bilden einen unabhängigen Inselstaat am Nordrand der Karibik im Atlantik. Der Name leitet sich von den spanischen Entdeckern ab, die die Gewässer um die Inseln mit dem Namen "Baja Mar" bezeichneten, was übersetzt so viel wie "flaches Meer" bedeutet. Später wurde dann aus "Baja Mar" der Begriff "Bahamas".
Geographisch werden die Bahamas zu Mittelamerika gezählt. Die nächsten Nachbarn sind die USA im Südosten sowie Kuba im Nordosten. Insgesamt umfasst der Staat mehr als 700 Inseln, von denen allerdings nur 30 bewohnt sind. Rund 310.000 Menschen leben auf diesen Inseln, wobei Afroamerikaner mit insgesamt 85 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe ausmachen. Weitere 12 Prozent der Inselbevölkerung haben europäische Wurzeln, die restlichen drei Prozent sind asiatischer oder lateinamerikanischer Herkunft.
Die offizielle Amtssprache des Inselstaates ist Englisch, daneben wird aber, vor allem von den Einwanderern aus Haiti, auch noch haitianisches Kreol gesprochen.
Rund drei Viertel der Bevölkerung der Bahamas leben in den beiden großen Städten des Landes. Hauptstadt und Regierungssitz der Bahamas ist Nassau. Die Stadt ist gleichzeitig das Banken- und Handelszentrum und mit knapp 211.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Inselstaates. Die nächst größere Stadt ist Freeport, mit rund 27.000 Einwohnern. Als drittgrößte Stadt gilt Coopers Town mit insgesamt 5.700 Einwohnern. Weitere größere Städte sind Marsh Harbour (4.700 Einwohner), Nicholls Town (3.500 Einwohner), Dunmore Town (1.700 Einwohner) und Spanish Wells (1.500 Einwohner).
Der höchste Punkt des Inselstaates ist mit lediglich 63 Metern der Mount Alvernia, der auf der Insel Cat Island liegt. Die flächenmäßig größte Insel der Bahamas ist mit knapp 6.000 Quadratkilometern die Insel Andros. Trotz seiner etwas abgelegenen Lage spielen die Bahamas auch eine aktive Rolle in der Weltpolitik. So ist der Inselstaat unter anderem Mitglied bei den Vereinten Nationen, der Association of Caribbean States und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die malerische Inselkulisse diente bereits als Hintergrund für eine Vielzahl von Filmen. So wurden unter anderem Teile der James Bond Filme "Thunderball", "Lizenz zum Töten" und "Casino Royale" hier gedreht.
Das offizielle Staatsoberhaupt des Inselstaates ist der jeweils regierende britische Monarch, der durch den persönlich ernannten Generalgouverneur vertreten wird. Regierungschef ist allerdings ein gewählter Premierminister.
Der Himmel auf Erden
Auch wenn der Nordatlantikstaat vor allem für seine Traumstrände bekannt ist, haben die Bahamas doch noch weitaus mehr zu bieten. Entdeckungsfahrten über die Inseln lohnen sich also allemal.
Naussau
Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt der Bahamas liegt auf der Insel New Providence und wurde Mitte des 17. Jahrhunderts durch britische Siedler gegründet. Wer den kolonialen Charme der alten Zeiten erleben will, der sollte in Nassau auf jeden Fall dem Parlaments-, Gerichts- und Regierungsgebäude einen Besuch abstatten, das 1801 errichtet wurde. Ebenfalls etwas für historisch Interessierte sind die insgesamt drei Forts in Nassau, die bis heute erhalten sind. Die größte und interessanteste der drei Festungen ist dabei Fort Charlotte, erbaut in den Jahren 1787 bis 1789 und benannt nach der Frau von König George III. Von dieser Festung wurde im Kampf niemals ein Schuss abgefeuert. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über den Hafen der Stadt. Ein ganz besonderer Touristenmagnet der Stadt ist "The Queen's Staircase". Die Treppe verfügt über insgesamt 65 Stufen, ist 31 Meter hoch und ermöglicht kurze Wege zum Hügel Bennet. Neben der Treppe befindet sich der einzige Wasserfall der Bahamas, der allerdings künstlich angelegt wurde. Und wer weniger für gekrönte Häupter, dafür aber umso mehr für Piraten schwärmt, der sollte sich im Piratenmuseum der Stadt umschauen. Denn hier lernt man einiges über berühmte Freibeuter wie beispielsweise Blackbeard oder Charles Vane.
Freeport
Die meisten Touristen steuern die zweitgrößte Stadt des Inselstaates an Bord eines Kreuzfahrtschiffes an. Wer es gerne lebendig mag, der sollte sich die Innenstadt mit ihren zahlreichen Casinos, Discotheken und Restaurants ebenso wenig entgehen lassen wie den International Bazar oder den Port Lucaya Marktplatz. Etwas ruhiger dagegen geht es in den Fischerdörfern zu, die abseits des Zentrums liegen und mit einem Mietfahrzeug leicht zu erreichen sind. Darüber hinaus lohnt sich ein Ausflug nach Freeport besonders für sportliche Urlauber, denn Freeport ist unter anderem beliebter Ausgangspunkt für Wassersport jeglicher Art. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art ist dabei das Schwimmen mit Delphinen, das in Freeport zu einer der größten Touristenattraktionen geworden ist.
Central Andros Nationalpark
Mit einer Fläche von rund 117.000 Hektar ist der Central Andros Nationalpark der größte der insgesamt 22 Nationalparks auf den Bahamas. Hier finden sich noch zusammenhängende Mangroven- und Feuchtgebiete, die unter anderem mit dem Boot erkundet werden können. Auch Wanderungen durch den Central Andros Nationalpark sind möglich. Neben den Wäldern und Feuchtgebieten werden in diesem Park Riffe besonders geschützt. Mit dem Andros Barrier Reef verfügt der Park über das drittgrößte Riff der Welt. Tauchausflüge sind möglich, allerdings nur in Begleitung.
Exuma
Der Distrikt Exuma ist Teil der Inselgruppe der Bahamas und besteht aus insgesamt 360 Inseln. Besonders sehenswert sind die vielen Riffe und Höhlen, die ein beliebtes Ausflugsziel darstellen, und das nicht nur für Taucher. Die Inseln wurden von den Lucayan Indianern entdeckt und von Piraten als Versteck genutzt. Darüber hinaus bieten "The Exumas", wie der Distrikt auf den Bahamas selbst genannt wird, vor allem das, wofür die Bahamas so berühmt sind - türkisfarbenes Wasser und traumhafte Strände, wie beispielsweise an der Emerald Bay. Wer die Ruhe mag und auf ein quirliges Strandleben gut verzichten kann, der ist auf diesen 360 Inseln genau richtig.
San Salvador
Gelegen am Nordostrand der Bahamas, ist die Insel San Salvador, auf der ständig rund 1.000 Menschen leben, in jedem Fall einen Ausflug wert. Nicht nur wegen der wunderschönen Korallenriffe, die die Insel auf mehreren Seiten umgeben. Aus diesem Grund kann man die Insel auch nur über die Westküste erreichen. Auf San Salvador wird die Geschichte der Bahamas für die Besucher lebendig, beispielsweise durch das Dixon Hill Lighthouse, einen 1887 gebauten Petroleumleuchtturm. Watlings Castle ist für alle Piratenfreunde ein Muss, denn diese Plantage gehörte angeblich dem Freibeuter Watling. Ein dunkles Kapitel des Landes dagegen zeigt die Farquharson Plantation, die größte und gleichzeitig am besten erhaltene Plantagenruine aus den Zeiten der Sklaverei.
Kräftige Aromen
Da der Tourismus ein großer Wirtschaftszweig ist, hat sich auch die Küche der Bahamas entsprechend angepasst. Und so findet man von Sushi bis Pasta auf den Inseln heute alles, was die internationale Küche zu bieten hat. Nach wie vor gibt es auch auch eine traditionelle Küche auf den Bahamas, die stark von der kreolischen Küche beeinflusst wurde.
Berühmt ist die traditionelle Inselküche der Bahamas besonders für ihre Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Besonders beliebt sind die rosafarbenen Muscheln, genannt "Conch", deren festes Fleisch frittiert, als Suppenbeilage oder als Salat gegessen wird. Auch der Felsenhummer gehört zu den beliebtesten Gerichten der Küche der Bahamas.
Als Beilage zu Fischen und Meeresfrüchten gibt es auf den Bahamas meist die traditionelle Zusammenstellung Schwarze Bohnen und Reis, aber auch gekochte Süßkartoffeln oder Maniok sind als Beilage sehr beliebt.
Als Nachspeise sollten Touristen unbedingt die frischen Früchte probieren, die sozusagen direkt vor der Haustür wachsen. Auch Kokos- oder Ananas-Tarte, Brotpudding oder eine gedämpfte Mehlspeise mit Obst im Teig, genannt "Guava Duff", sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Events, Events, Events ...
Als Inselstaat spielt Wasser bei vielen Feierlichkeiten auf den Bahamas eine große Rolle.
Nationalfeiertag
Offiziell wird der Nationalfeiertag der Bahamas am 10. Juli begangen. Am 10. Juli 1973 wurde der Inselstaat von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen. Da die Einwohner der Bahamas aber keine Gelegenheit zum Feiern auslassen, wird nicht nur der 10. Juli entsprechend gefeiert, sondern gleich die ganze Woche rund um den Tag. Auf allen 30 bewohnten Inseln finden in der "Independence Week" Paraden, Feuerwerke und viele Kulturveranstaltungen statt, die man sich als Tourist in keinem Fall entgehen lassen sollte.
Jankanoo Kulturfest
Jedes Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem so genannten Boxing Day, und am Neujahrstag findet in Nassau das Jankanoo Kulturfest statt. Das Fest geht vermutlich auf einen afrikanischen Stammesführer zurück, der als Sklave auf die Bahamas gebracht wurde und hier das Recht durchsetzte, gemeinsam mit seinen Landsleuten weiterhin die traditionellen Fest der Heimat feiern zu dürfen. Deswegen ist das Junkanoo Kulturfest heute noch ein Fest, auf dem man traditionelle afrikanische Trommelmusik genießen, aufwendige Kostüme bestaunen und kulinarische Spezialitäten probieren kann.
Guy Fawkes Day
Als Mitglied des Commonwealth feiern die Bahamas auch ursprünglich britische Feiertage wie den Guy Fawkes Day. Der Tag erinnert an einen Putschversuch englischer Katholiken gegen die Königsfamilie zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Gefeiert wird unter anderem in Nassau mit einer nächtlichen Parade durch die Straßen und natürlich dem traditionellen Verbrennen der Guy Fawkes Puppe. Gefeiert wird der Guy Fawkes Day meist um den 5. November.
Farmer's Cay Festival
Bei diesem Bootsfestival kommen vor allem Schiffsfreunde auf ihre Kosten. Am ersten Freitag im Februar verlässt eine große Anzahl von Booten die Hauptstadt Nassau und kreuzt vor der Inselgruppe "The Exuma", bevor sie am Samstag wieder nach Nassau zurückkehren. Das Festival ist zum einen ein Treffen für Bootseigner, die die Exuma Inseln erkunden wollen, zum anderen auch ein Festival für die Bewohner der Exuma Inseln.