Reiseführer für Verona

Verona ist heute eine der berühmtesten und beliebtesten Städte Italiens. Nicht nur wegen seiner Funktion als literarische Heimatstadt eines der berühmtesten Liebespärchen weltweit - Romeo und Julia - auch das unvergleichliche Flair der mittelalterlichen Altstadt und das römische Amphitheater ziehen den Besucher magisch in den Bann. Belebte, enge Gassen mit unzähligen Modegeschäften und ausgezeichneten Restaurants soweit das Auge reicht.
In Verona leben etwa 254.000 Einwohner und sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Die Stadt wurde wahrscheinlich schon um 550 v. Chr. gegründet, und wurde 89 v. Chr römische Kolonie, und eine große Stadt. Das römische Erbe findet sich noch überall in Verona.
Später wird sie ostgotisch und zur Residenz des Dietrich von Bern, wie die Sage den Ostgotenkönig Theoderich benennt. Später fiel sie an das Herzogtum Bayern, bis sie zu Beginn des 12. Jahrhunderts eigene Stadtrechte besaß. Im Laufe der Zeit kam Verona als Ergebnis des Deutschen Kriegs zum Königreich Italien kam.
Seit 2000 gehört die Altstadt von Verona zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Durch die Nähe zum Gardasee und Venedig ist die Stadt ein beliebtes Ziel für Touristen und sie ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum im Veneto. Außerdem hat Verona mit "Veronafiere" dem Verona Exhibition Centre, ein wichtiges Messegelände mit 300.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und 13 Hallen.
Das Klima ist hier warm-gemäßigt, jedoch aufgrund der Lage im Landesinneren der Po-Ebene kontinental ausgeprägt, sodass es im Winter, vor allem in den Monaten Januar und Februar häufiger zu Frösten kommen kann. Die Sommer sind heiß, gelegentlich können über 37°C erreicht werden.
Verona besitzt einen Internationalen Flughafen, Valerio Catullo Airport, sich 12 km außerhalb der Stadt. Ein eigener Shuttlebus verkehrt zwischen 6 und 23 Uhr alle 20 Minuten zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum. Verona ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Die Brennerliene kreuzt hier die Linie Turin-Mailand-Venedig. Der zentrale Bahnhof "Porta Nuova""liegt unweit der Innenstadt.
Der öffentliche Personen-Nahverkehr wird mit Bussen abgedeckt.

Wichtigster Wirtschaftszweig ist in Verona der Tourismus, Schmuck- und Textilndustrie und vor allem auch die Landwirtschaft. Berühmte Weine wie der Bardolino, Valpolicella und der Prosecco reifen in den Hügeln rund um Verona.
Dank des Tourismus und als Messestandort hat Verona Hotels und Pensionen in allen Kategorien zu bieten.

Eine lange und mitunter turbulente Geschichte hat in Verona viele Spuren hinterlassen. Die Römer haben hier ein reiches Erbe hinterlassen. Und die folgenden Herscher bereicherten ihrerseits das Stadtbild.

Römisches Amphitheater
Nach dem Kolosseum in Rom und dem Amphitheater in Capua ist die Arena di Verona das drittgrößte römische Amphitheater. Es beherrscht mit seinen gigantischen Ausmaßen von 140 Metern Länge und 110 Metern Breite von Norden her die Piazza Brà. Seine großartige Akustik und einzigartige Lage macht es noch heute zum idealen Ort für Veranstaltungen und lockt jährlich hunderttausende zur Festspielzeit nach Verona um den Opern- und Theatervorführungen beizuwohnen.
Einen regelrechten Boom erlebte die römische Arena in Verona seit 1913 wieder. Anlässlich Guiseppe Verdis Geburtstag wurden die Veroneser Opernfestspiele ins Leben gerufen, die seither jährlich die Besucher in der 22.000 Sitzplätze umfassenden Arena begeistern. Von Juni bis August sind hier beinahe täglich Veranstaltungen zu bewundern und wer die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt eine der großartigen Aufführungen ansehen.

Piazza Brà
Die Piazza Brà ist Hauptplatz Veronas und zugleich einer der größten Plätze Europa. Die Bezeichnung "Brà" leitete sich ursprünglich vom deutschen Wort "breit" ab und bezeichnete den breiten Platz vor den Stadttoren. ?Die Promenade der Piazza Brà selbst ist mit rosafarbenem Marmor aus dem Valpolicella gepflastert. In der Mitte des großzügigen Platzes thront eine Reiterstatue des italienischen Königs Vittoro Emanuele II.

Arco dei Gavi
Auf dem Weg vom Ponte Scaligeri in die Stadt passiert man zuerst den Arco dei Gavi. Ursprünglich befand er sich nicht weit entfernt vom Uhrturm des nahegelegenen Castelvecchio und wurde später in den Stadtmauerring einbezogen. Der römische Triumphbogen stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.
1805 rissen die Franzosen das Monument ab. Die Trümmer wurden erst 1932 wiederentdeckt und nach einer Aufrisszeichnung neu zusammengefügt.

Castelvecchio
Das 1354 - 1356 erbaute Castelvecchio der Herren della Scala an der Etsch und der Ponte Scaligero hatten den Zweck, den Fluchtweg der Scaliger im Falle einer Rebellion der Bürger gegen ihre tyrannischen Herrschaft zum anderen Ufer der Etsch zu sichern. Die Burg beherbergt heute ein Museum mit Werken der Veroneser Malerei und Skulpturen aus dem Mittelalter.

Ponte Scaligero
Die dreibögige Ponte Scaligero war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1356 mit einer Hauptspannweite von knapp 49 m die größte Segmentbogenbrücke der Welt. Die mit Zinnen bekrönte Festungsbrücke ist ein architektonisches Meisterwerk, das so robust, konstruiert war, dass sie fünf Jahrhunderte trotz einer schweren Flut unbeschädigt blieb. Erst 1802  zerstörten französische Truppen nach dem Frieden von Lunéville den Turm auf der linken Uferseite und entfernten die meisten der Zinnen. 1824 wurde der beschädigte Hauptpfeiler restauriert, zehn Jahre später die Mauern wiederaufgebaut und der Brückengang wiedereröffnet.

Piazza delle Erbe
Die Piazza delle Erbe wird von historischen Fassaden aus verschiedenen Jahrhunderten umgeben. Sie war Marktplatz und Versammlungsort der mittelalterlichen Stadtrepublik. An der dem Durchgang zur Piazza dei Signori gegenüberliegenden Schmalseite des Platzes stehen der wuchtige, an römische Barockbauten erinnernde Palazzo Maffei von 1668 und der mittelalterliche Uhrturm Torre del Gardello aus dem 14. Jahrhundert.
Von hier sind es nur wenige Schritte zum Haus der Julia (Casa di Giulietta) mit dem berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte (der erst 1930 nachträglich aus Teilen eines Sarkofages angebaut wurde).

Sant'Anastasia
Die größte gotische Kirche Veronas ist die Chiesa di S. Anastasia. Sie wurde von den Dominikanern um 1290 begonnen und 1481 fertiggestellt. Ihre Fassade blieb unvollendet.
Zur Zeit der Ostgoten befanden sich hier zwei kleine Kirchen, die den Heiligen Anastasia und Remigius gewidmet waren. 1261 wurden sie Dominikanermönchen übergeben, die 1290 beschlossen, eine einzige Kirche zu errichten, die einem ihrer eigenen Märtyrer, Petrus von Verona, geweiht war. In der Bevölkerung wurde jedoch der Name S. Anastasia weiter verwendet.? Die Hauptattraktion von Sant’Anastasia ist ein Fresko, das von Antonio Pisanello von 1433 bis 1438 gemalt wurde mit dem Thema "Aufbruch des hl. Georg zum Kampf mit dem Drachen".

San Zeno Maggiore
Die Basilica San Zeno Maggiore ist ein romanischer Bau aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Besonders zu erwähnen ist die große Fensterrose über dem Bau- und Skulpturenkomplex im Eingangsbereich.

Dom Santa Maria Matricolare
Der im Jahre 1187 geweihte Dom Santa Maria Matricolare vereint sowohl romanische als auch gotische Bestandteile. Bekannt ist vor allem das Portal von Nicolò mit seinen zeitgenössischen romanischen Steinmetzarbeiten und Fresken von 1500 im Innenraum, das Altargemälde von Tizian und die 1122 bis 1135 erbaute romanischer Taufkapelle.

Verona verfügt ausserdem noch über verschiedene Museen, wie das Museo Lapidario Maffeiano, eines der ältesten archäologischen Museen in Europa. Es wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eingerichtet und zeigt etruskischen, griechische und römische Fundstücke. ?Das Museo Archeologico im Teatro Romano beherbergt eine sehenswerte Sammlung an etruskischen und unteritalischen Bronzen sowie Funden aus römischer Zeit. ?Im Palazzo Forti sind regelmäßig wechselnde Ausstellungen zu moderner Kunst zu sehen, und das Museum des Castelvecchio ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen des Veneto. Es zeigt eine Sammlung mittelalterlicher Skulpturen und Bilder.

Wer in Verona ein Lokal zum Essen sucht hat die Qual der Wahl. Zahlreiche Ristorante, Trattorie, Pizzerie, Osterie und Enoteche reihen sich nacheinander entlang der belebten Straßen, so dass die Wahl oft nicht leicht fällt.
Kulinarisch hat Venetien dem Besucher so einiges zu bieten. Die Küche gilt im Allgemeinen als leicht und bekömmlich und basiert hauptsächlich auf Reis und Polenta. Die Polenta ist dabei die bevorzugte Beilage für beinahe alle Speisen. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen Italiens wird auf schwere Fleischgerichte im Veneto weitgehend verzichtet. Einen besonderen kulinarischen Hochgenuss bieten die Weine Venetiens. Bardolino, Valpolicella und Prosecco begeistern nicht nur die Italiener, sondern sind in ganz Europa bekannt und werden überall gerne getrunken.
Es gibt in Verona und im Veneto einige Gerichte die allgemein fester Bestandteil aller Speisekarten sind. Reis mit Erbsen, risi e bisi, Risotto mit Krabben - risotto con scampi, Reis mit Kutteln - riso e trippa und Reis mit schwarzer Tintenfischsoße - risotto al nero di seppie, sind nur einige der zahlreichen Gerichte.
Neben dem bekannten und aus Venetien stammenden Radicchio Salat ist auch der rund um Bibione angebaute Spargel sehr beliebt.  Und, nicht unbedingt jedermanns Sache, die berühmte veronesische Spezialität: Pastissada de Caval - ein Gulasch aus Pferdefleisch - sollte man unbedingt probieren. Auch das Dessert Pan d’oro, ein Hefeteiggebäck mit Vanille, stammt aus Verona und ist einen Versuch wert.

1. Januar - Capodanno
6. Januar - Epifania
März/April - Ostermontag (Pasquetta)
25. April - Befreiung vom Faschismus (Liberazione)
1. Mai - Festa del Lavoro
2. Juni - Ausrufung der Republik 1946 (Festa della Repubblica)
15. August - Ferragosto
1. November - Ognissanti
8. Dezember - Immacolata Concezione
25. Dezember - Natale
26. Dezember - Santo Stefano

Wer zur richtigen Zeit in Verona ist, kommt unter Umständen in den Genuss, eines der zahlreichen veronesichen Feste und Events zu besuchen, die das Jahr über die Stadt in einem ganz eigenen Glanz erstrahlen lassen und sie mit frischem Leben füllen:

Im Februar, der traditionelle Venardi gnocolar, der älteste Karneval Italiens, findet jedes Jahr am Freitag vor der Fastnacht statt.
"Verona in Love" nennt sich ein weiteres Festival im Februar, das die Stadt, unter dem Banner Romeos und Julias, mit zahlreichen Theatern, Märkten und Konzerten überzieht.

Im April findet Italiens größte Weinmesse, die Vinitaly, in Verona zu Gast und präsentiert die Spitzenweine des Lande.

Juni, Juli, August: Die künstlerischen Highlights finden in den Sommermonaten statt. In der römischen Arena beginnen Mitte Juni die veroneser Opernfestspiele und der Veroneser Theatersommer bietet im Teatro Romano und im Corte mercato vecchio des Palazzo del Comune zahlreiche Aufführungen und Jazzkonzerte.

Am letzten Wochenende im September treffen sich in Verona Straßenspieler aus aller Welt zum "Tocatì" und führen zahlreiche alte Straßenspiele auf.

Der veroneser Weihnachtsmarkt Mercatini di Santa Lucia auf der Piazza Brà lockt im Dezember zahlreiche Besucher. Außerdem gibt es in der Arena über 400 Weihnachtskrippen aus aller Welt zu bewundern.

Ausserdem, der traditionelle Markt Veronas auf der Piazza Erbe. Hier wurden früher vor allem Lebensmittel gehandelt. Heute zieren vor allem viele Souvenirstände die Piazza und zahlreiche Touristen tummeln sich hier und begutachten die verschiedenen Angebote.