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Moderne Großstädte und urwüchsige Wälder
Kanada liegt in Nordamerika und hat etwa 34 Millionen Einwohner. Der Name stammt ursprünglich vom Namen eines Irokesendorfes nordamerikanischer Ureinwohner ab. Es gibt zwei Amtssprachen: Englisch und Französisch. Dabei haben ca. 60 Prozent der Einwohner Englisch als Muttersprache und etwa 23 Prozent Französisch. In Kanada leben auch viele anderssprachige Minderheiten, die vor allem Nachkommen der Ureinwohner sind. Daneben sind Chinesisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch viel gesprochene Sprachen in Kanada.
Kanada ist eine parlamentarische Monarchie, deren Staatsoberhaupt die britische Königin ist. Das Land gehört somit dem Commonwealth of Nations an. Die politische Führung hat der Premierminister.
Kanada liegt zwischen dem Pazifischen und dem Atlantischen Ozean und grenzt im Süden und im Nordwesten und an die Vereinigten Staaten von Amerika. Im Nordwesten grenzt Kanada an Grönland, das zu Dänemark gehört. Der Fläche nach ist Kanada das zweitgrößte Land der Erde nach Russland.
Die Bevölkerungsdichte ist mit knapp vier Einwohnern pro Quadratkilometer eine der geringsten der Welt. Am dichtesten besiedelt ist das Gebiet entlang der Grenze zur USA. Der Norden des Landes ist größtenteils unbesiedelt.
Kanadas Küstenlänge ist mit rund 202.000 Kilometern die längste der Welt. Das größte Gebirge sind die Pacific Coast Ranges. Der höchste Berg ist der Mount Logan mit einer Höhe von über 5900 Metern. Zudem gibt es in Kanada viele Seen. Zu den größten Seen gehören der Große Bärensee am Polarkreis, der Große Sklavensee mit einer Tiefe von mehr als 600 Metern und der Winnipigsee mit einer Länge von 428 Kilometern mitten in Kanada.
Die Hauptstadt Kanadas ist Ottawa in der Provinz Ontario, direkt an der Grenze zur Provinz Québec. Ottawa hat etwa eine Million Einwohner. Andere Großstädte in Kanada sind Toronto (2,5 Millionen Einwohner), Vancouver (2,3 Millionen Einwohner), Montréal (1,6 Millionen Einwohner), Calgary (1,1 Millionen Einwohner) und Edmonton (rund eine Million Einwohner).
Kanada wurde erstmals ca. 12.000 v. Chr. von Indianern besiedelt. Um 1000 n. Chr. kamen die Wikinger in die Gegend. Ab dem 16. Jahrhundert wurde das Gebiet von Europäern, vor allem von Engländern und Franzosen, besiedelt. Im 18. Jahrhundert kam es zu verschiedenen Kriegen um die Vorherrschaft über das Gebiet. Mit dem Pariser Frieden verlor Frankreich 1763 jeden Anspruch auf die in seinem Besitz liegenden Provinzen. Nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 trat Kanada als ei-genständiger Staat auf. Erst 1982 erhielt Kanada die formale Unabhängigkeit von Großbritannien.
Kanada hat viele Bodenschätze. Neben Nickel, Asbest, Gold, Uran und Zink ist Kanada das Land mit den zweitgrößten Erdölreserven der Welt nach Saudi Arabien. Die Industriezentren befinden sich in Québec und Ontario. Zu den wichtigsten Industriezweigen zählen der Auto- und Flugzeugbau sowie die Metallindustrie und Holzverarbeitung. Auch ist Kanada ein bedeutender Getreideexporteur. ç
Das Klima ist je nach geographischer Lage in Kanada sehr unterschiedlich. Vorherrschend sind lange kalte Winter und kurze heiße Sommer. Im Winter kann die Temperatur auf unter -50ºC sinken und im Sommer auf über 40ºC steigen. An der Westküste herrscht eher ein maritimes Klima. In den Provinzen Québec und Ontario ist das Klima den deutschen Jahreszeiten am ähnlichsten.
Da die medizinische Versorgung im Ausland mit erheblichen Kosten verbunden sein kann, empfehlen wir Ihnen den Abschluß einer Reiseversicherung mit medizinischer Betreuung und medizinisch notwendigen Heimtransport.
Unzählige Besonderheiten
Kanada hat für jeden Urlauber etwas zu bieten, von einer einzigartigen Natur bis zu pulsierenden Großstädten. Wer viele Reisezeit mitbringt, kann das ganze Land von West nach Ost mit Wohnmobil oder Mietauto erkunden. Wer dies nicht möchte, entscheidet sich am besten für eine Provinz.
Vancouver
Die Stadt Vancouver ist eines der beliebtesten Reiseziele Kanadas. Hier gibt es so viel zu sehen, dass man sich möglichst mehrere Tage Zeit nehmen sollte. Durch die Lage am Meer ist das Klima in Vancouver sehr mild. Die schneebedeckten Berghänge in der Umgebung laden auch zum Wintersport ein. Im Jahr 2010 fanden hier die Olympischen Winterspiele und die Paralympics statt. Das Stadtbild wird beherrscht von Wolkenkratzern, doch in Vancouver gibt es auch zahlreiche Parks und Gärten. Sehenswerte Stadtviertel sind Gastown und Chinatown. Ein Besuch des Stanley Parks und des etwas außerhalb gelegenen Capilano-Parks sind ebenfalls zu empfehlen. Im Capilano-Park befindet sich die Capilano Suspension Bridge, eine 137 Meter lange Hängebrücke in 70 Meter Höhe über dem Capilano River. Für einen Museumsbesuch empfehlen sich das Naturkundemuseum und das Polizeimuseum.
Toronto
Toronto ist eine echte Einwanderungsstadt. Manche Gruppen von Einwanderern haben sogar ihre eigenen Stadtteile. In Toronto gibt es zum Beispiel sechs Chinatowns mit insgesamt 370.000 Einwohnern, Little India, Little Italy, Little Portugal und eine Greek Town. Toronto fällt auf durch ein Miteinander von kleinen Einfamilienhäusern mit Garten und Hochhäusern. Es lohnt sich, einmal auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzichten und stattdessen die Stadt zu Fuß zu besichtigen. Eine bedeutende Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen in Toronto ist der CN Tower am Ontariosee. Mit seinen 553 Metern Höhe gehört der Tower zu den höchsten frei stehenden Gebäuden der Welt. Bei guter Sicht kann man von seiner Aussichtsplattform 120 Kilometer weit schauen.
Niagarafälle
Etwa eine Autostunde von Toronto entfernt liegen die Niagarafälle. Sie sind ein Muss für jeden Kanada-Touristen. Die Niagarafälle sind zwei riesige Wasserfälle, von denen der eine in den USA und der andere, der 49 Meter hohe Horseshoe Fall (Hufeisen-Wasserfall) in Kanada liegt. Man kann mit einem Boot an die Niagarafälle ganz nah heran fahren oder sie von einem der Aussichtstürme betrachten. Abends werden die Wasserfälle in fünf verschiedenen Farben angestrahlt. Bei gutem Wetter ist es sogar möglich, eine Fähre über den Ontariosee zu den Niagarafällen zu nehmen. Wer mit dem Auto fährt, kommt entlang der Weinstraße Kanadas, die direkt am Ontariosee liegt. Niagara gehört zu den wichtigsten Weinanbaugebieten Kanadas. Es lohnt es sich, einen Abstecher zu einer Weinprobe zu machen.
Ottawa
In Ottawa gibt es nur wenige Hochhäuser. Hauptattraktion ist das Regierungsviertel "Parliament Hill". Das Regierungsviertel ist insgesamt 88.000 Quadratmeter groß. Es verfügt, neben den Regierungsgebäuden, über einen schönen Barockgarten, in dem viele Statuen von kanadischen Persönlichkeiten zu sehen sind. Touristen besuchen das Regierungsviertel vor allem, um sich die Wachablösung anzusehen. Am jährlichen Nationalfeiertag, dem Canada Day, wird auf dem Parliament Hill ausgiebig gefeiert. In Ottawa liegt auch der Rideau Canal, eine künstliche Wasserstraße, die die Städte Ottawa und Kingston am Ontariosee miteinander verbindet. Der Kanal ist 202 Kilometer lang und wurde 1832 eröffnet. Seit 2007 ist der Kanal Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Nationalparks
In Kanada gibt es 43 Nationalparks und zahlreiche Provincial Parks, die den Provinzregierungen unterstehen. Die Nationalparks liefern einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Im größten Nationalpark, dem Wood Buffalo Nationalpark, stehen 300 Tierarten unter Naturschutz. Die Nationalparks oder Teile davon sind für Besucher zugelassen. Allerdings muss man sich an gewisse Regeln halten. Alle Aktivitäten, die Ressourcen der Parks ver-brauchen, sind verboten, zum Beispiel die Landwirtschaft oder die Jagd. Sportliche Aktivitäten, wie Wandern oder Kanu fahren, dürfen dort aber ausgeübt werden. Die Nationalparks sind ein wichtiger Bestandteil der Freizeitbeschäftigung der Kanadier und auch für Touristen ideal zum Erholen.
Facettenreiche Gastronomie
Kanada ist ein Einwanderungsland, und das spiegelt sich auch in der Küche wieder. Kamen früher zunächst hauptsächlich Europäer nach Kanada, immigrieren jetzt vor allem Asiaten, Afrikaner oder Lateinamerikaner.
In der Provinz Québec, wo Französisch gesprochen wird, sind die Gerichte besonders von der französischen Küche geprägt. Spezialitäten sind hier "Poutine" und "Tourtière". Poutine sind Pommes Frites mit Cheddar oder Mozzarella und Bratensauce. Tourtière ist ein Fleischkuchen aus Schweinehackfleisch und mit einem Teig überbacken. Er wird vor allem zu Weihnachten oder Neujahr gegessen.
Neben den auch bei uns bekannten Wildarten isst man in Kanada auch gerne Karibu-, Bison- oder Elchfleisch. Bisonfleisch kann man zum Beispiel auch bekommen, wenn man in Kanada Spaghetti Bolognese bestellt. Die Tiere werden gezüchtet und nicht wild geschossen.
Bekannt ist in Kanada auch der Ahornsirup (Maple Syrup), der als süße Verfeinerung für Pfannkuchen, Kuchen und Kekse gilt. Er wird auch als Marmelade angeboten. Überhaupt mögen es die Kanadier gerne süß. Beliebt sind verschiedene Kuchen (Pies) zum Beispiel aus Kürbissen, Äpfeln, Schokolade und Vanillecreme..
Die offizielen Festlichkeiten
Neben den offiziellen Festen und Feiertagen hat jede ethnische Gruppe in Kanada ihre eigenen Festlichkeiten. Ein besonderes Fest ist das Sommerfestival in Québec.
Sommerfestival (Festival d'Été de Québec)
Das Sommerfestival in Quebec dauert 10 Tage und findet jedes Jahr in der ersten Julihälfte statt. Fast alle Veranstaltungen von Tanzdarbietungen über Theateraufführungen bis hin zur Musik können dann ohne eintritt besucht werden. Die Darbietungen, an denen sich über 100 Künstler aus verschiedenen Ländern beteiligen, finden vor allem unter freiem Himmel statt. Insgesamt werden etwa 500 Veranstaltungen angeboten.
Canada Day
Am Nationalfeiertag Kanadas, am 1. Juli, veranstaltet jede Kommune in Kanada ihre eigenen Festivitäten. Es gibt keine zentralisierten Festlichkeiten. Es werden Paraden abgehalten, Grillfeste organisiert, Feuerwerke veranstaltet oder Musikkonzerte dargeboten, zu denen der Eintritt frei ist. Die größten Veranstaltungen finden im Regierungsviertel Ottawas auf dem Parliament Hill statt.
Aboriginal Festival
Einmal im Jahr wird in Toronto das mehrtägige Aboriginal Festival veranstaltet. Im Rogers Center kommen Aboriginals aus dem ganzen Land zusammen. Sie führen Tänze vor, geben Kostproben ihrer traditionellen Gesänge und führen verschiedene Wettbewerbe durch. Auch gibt es indianische Schmuckstücke und Kleidung zu kaufen. Highlight des Aboriginal Festivals sind die sogenannten Pow Wows, der "Große Einzug". Bei diesen Paraden präsentieren sich Hunderte Ureinwohner Kanadas in ihren Trachten, und traditionelle Musikgruppen spielen auf. Der Pow Wow ist einer der ältesten und wichtigsten Zeremonien der Aboriginals.