Eine paradisische Insel in Atlantik
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Das Paradies nebenan.
Auf der Insel mit dem Hauptort Vila Baleira leben etwa 6000 Einwohner
Die Bewohner leben überwiegend von der Fischerei etwas Weinanbau und dem Tourismus, für den vor allem der neun Kilometer lange Sandstrand verantwortlich ist.
Die täglich verkehrenden Fährschiffe brauchen für die Strecke von Madeira nach Porto Santo zwischen zwei und drei Stunden. In den 60er Jahren wurde auf Porto Santo von der NATO ein Flughafen gebaut, der heute als regulärer Flughafen Porto Santo die Insel in 20 Minuten mit Madeira verbindet, außerdem gibt es Flugverbindungen mit Lissabon und Porto.
Seit Sommer 2014 (3. Juli - 16. Oktober) wird Porto Santo erstmals direkt von Deutschland aus mit Charterflügen der Germania Fluggesellschaft angeflogen.
Das Wetter kommt meist direkt von den Azoren und ist daher über das ganze Jahr sehr ausgewogen. Die Sommer sind warm aber nicht heiß - die Temperaturen bleiben in der Regel unter 30 ºC und die Winter sehr mild bei knapp 20 ºC. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bewegen sich bei maximal 5 ºC, so dass man auch im Frühling und Herbst Abends wunderbar im T-Shirt draußen entspannen kann. Beste Reisemonate sind sowohl klimatisch als auch von den sonstigen Rahmenbedingungen die Monate Mai und Oktober.
Ruhe, Sonne, Strand und Meer sind das was man am ehesten auf der Insel vorfindet. Aber wem das nicht reicht, kann sich auf Porto Santo noch mit Reiten, Golf und Tauchen vergnügen
Die Portugiesen betraten 1418 Porto Santo vor Madeira um auszukundschaften wie man Madeira besiedeln könnte.
Auf der Insel machte Wassermangel den Ackerbau von Anfang an für die Siedler zu einem Glücksspiel. Die Viehzucht war dagegen dank der ebenen Flächen vielversprechender als auf Madeira, weswegen Porto Santo bis heute als Fleischlieferant für die Nachbarinsel fungiert.
1479 heiratete Christoph Kolumbus die Tochter des Gouverneurs der Insel. Er lebte mit seiner Frau einige Jahre auf der Insel. Bis ins 18. Jahrhundert wurde Porto Santo immer wieder Opfer von Angriffen englischer, französischer und maurischer Piraten. Zum Schutz wurde auf dem Pico do Facho eine kleine Festung angelegt, von der heute allerdings nichts mehr erhalten ist.
Die ersten Besiedler von Porto Santo fanden eine bewaldete Insel mit vielen Drachenbäumen sowie viel Wacholder und Baumheide vor. Starke Rodungen haben dazu geführt, dass Porto Santo heute weitgehend baumlos ist; im Rahmen von Wiederaufforstungsprojekten wurden zwischen Vila Baleira und dem Flughafen viele Bäume neu angepflanzt, die zum Naturpark Porto Santo gehören. Dennoch bleibt der landschaftliche Gesamteindruck von Porto Santo, gerade im Vergleich mit Madeira, der einer kahlen Insel, was auch mit dem sehr trockenen Klima und der Tatsache, dass es keine Flüsse gibt, zusammenhängt.
Ein langer Strand mit Insel…
Die beliebteste Sehenswürdigkeit, bzw. das beliebteste Ziel der Touristen ist der 9 Kilometer lange Sandstrand, da Madeira hauptsächlich aus Kiesstränden besteht. Die wichtigsten Strandabschnitte des Strandes von Porto Santo:
Praia do Penedo ist einer der besten in Porto Santo, der auch aufgrund seiner Lage im entfernteren Südosten der Insel, weit weg vom geschäftigen Treiben der Stadt, selten überfüllt ist.
Er liegt etwa 4 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Aufgrund seiner Lage in der Hotelzone wird dieser Strand vorwiegend von Touristen besucht.
Die Hotels betreiben auch die Restaurants und Snackbars in dieser Gegend. Weitere Einrichtungen sind ein Erste-Hilfe-Zentrum, Bademeisterüberwachung mit Rettungsboot und einem Kinderspielplatz in der Nähe der Sanddünen.
Die Prainha de Cabeço hat keinen eigenen, öffentlichen Parkplatz, sondern nur Privatparkplätze, die zu den Hotels gehören. Deswegen: ganz einfach einen schönen Spaziergang am Strand entlang machen!
Außer der Blauen Flagge für die gute Wasserqualität bietet dieser Strand auch ein Erste-Hilfe-Zentrum, Bademeisterüberwachung, eine Snackbar und einen Parkplatz innerhalb des Hafens Porto de Abrigo.
Die Praia da Fontinha ist wahrscheinlich der, den die Besucher von Madeira am meisten lieben. Er ist 720 m lang, beginnt am Cais Velho und endet nahe dem Hotel Torre Praia, wo er an einen schwarzen Steinstrand angrenzt. Der Strand Fontinha, der auch die Blaue Flagge besitzt, bietet – wie die meisten Strände in Porto Santo – einmalige natürliche Attraktionen wie den feinen Sand, das saubere, ruhige und warme Wasser, lange Sonnenstunden und landschaftliche Schönheit. Auch hier gibt es Umkleidekabinen, Sonnenliegen, Sonnenschirme, Erste-Hilfe-Zentrum, ein Restaurant und einen Parkplatz. In der Nähe gibt es auch einen Camping-Platz.
Die Praia das Pedras Pretas wurde nach den schwarzen Steinen "pedras pretas", die diese Gegend charakterisieren, benannt. Vorwiegend besucht von den Einheimischen aus der umliegenden Umgebung, weniger von Touristen, bietet dieser Strand eine intimere Atmosphäre als die meisten der Sandstrände.
An Einrichtungen findet man hier nur eine improvisierte Dusche, ein Erste-Hilfe-Zentrum, einen Bademeister und eine Snackbar mit einer kleinen Terrasse.
Es gibt verschiedene markierte Wanderwege (veredas) auf der Insel entlang den Bergen, von wo aus man das Beste von der Insel sehen kann. Pico do Castelo ist ein beliebter Aussichtspunkt, von dem aus man einen Rundblick auf die Insel hat. Ruinen einer Burg aus dem 16. Jahrhundert und eine einzige Kanone zeugen von den Piratenangriffen der Vergangenheit und den verzweifelten Versuchen der Bevölkerung, in den Bergen Zuflucht zu suchen. Am Fuße dieses Berges befindet sich im Cardina Museum im Dorf Camacha eine einzigartige Sammlung an kleinen alten Windmühlen und Weinpressen. Hier kann man den starken einheimischen Wein kosten.
Vom Pico da Ana Ferreira aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt; die Insel Ilhéu de Fora und den faszinierende Pedreira do Pico da Ana Ferreira. Hier stehen kolossale Basaltsäulen, die durch Vulkanaktivität entstanden sind. Ein Naturphänomen, das die Einheimischen das "Klavier" nennen. Atemberaubende Blicke genießt man auch vom Aussichtspunkt des Pico do Facho aus, dem höchsten Berg auf der Insel. Der Name stammt von den Lichtern, die als Signale auf dem Berg angezündet wurden, um vor Feinden zu warnen. Besucher können die Täler Serra de Fora und Serra de Dentro an den östlichen Hügelzügen auf schönen Spaziergängen erkunden und dabei atemberaubende Blicke auf versteckte Buchten werfen, die durch die Kraft des Atlantikwassers geformt wurden.
Fonte da Areia ist eine ehemalige natürliche Quelle, die das Wasser auf der Insel lieferte. Die natürliche Quelle ist längst verschwunden aber der Einfluss der Winderosionen auf die Sandsteinfelsen produzierte hunderte von natürlich geformten Nischen auf der Bergseite und hat so eine einzigartige Naturschönheit geschaffen.
Bei einem Besuch im üppigen, tropischen Garten von Quinta das Palmeiras wird man für die andernorts fehlende Vegetation entschädigt. Hier gibt es exotische Vögel einschließlich Schwänen, Tukanen, Emus und Papageien. Das tröpfelnde Wasser und die duftenden Gärten sorgen für einen entspannenden Tag fern von Sonne und Strand.
Obwohl die Hauptstadt Vila Baleira klein ist, gibt es unzählige Attraktionen. Neben den einheimischen Geschäften, Restaurants, Cafés, Bars und beliebten Konditoreien sind die palmengesäumten und mit Bougainvillaeas gesäumten Strassen ideal für einen angenehmen und entspannten Spaziergang. Am Hafen kann man die lokalen Handwerksprodukte wie Körbe, Hüte, Ornamente und Gürte, die aus einheimischen Materialien wie Muscheln, Palmenblättern, Zuckerrohr und Ton hergestellt wurden, erwerben.
Am Largo do Pelourinho befindet sich noch ein solides, kleines Stadthaus aus dem 16. Jahrhundert. Gegenüber liegt der Sitz der Regionalregierung. Neben dem Stadthaus befindet sich die Kirche Nossa Senhora da Piedade, die auf dem Boden der zwischen 1420 und 1446 gebauten ersten Kapelle von Porto Santo liegt. Diese Kapelle wurde 1667 von Piraten niedergebrannt und die Dorfbewohner bauten danach die Kirche, wie sie heute steht. Eine kleine gotische Kapelle auf der Seite des Gebäudes ist alles, was vom Original übrig geblieben ist. Im Mittelstück der Kirche ist ein Gemälde der Maria Magdalena aus dem 17. Jahrhundert und eine Ablage des Kreuzes zu sehen. Hinter dem Kongresshaus in der Rua Cristóvão Colombo liegt die Capela de Misericórdia, eine einfach Kirche im Manierismus-Stil, die aus dem 16. Jahrhundert stammt aber wiederholt von Piraten beschädigt wurde. Am Eingang befindet sich ein altes Becken für das Weihwasser, das aus Stein von Porto Santo gemeißelt wurde.
In der Cassa de Colombo, das Haus in dem Kolumbus gewohnt haben soll, ist das Kolumbus-Museum definitiv einen Besuch wert. Es stellt unter anderem alte Seekarten und Bilder von Kolumbus aus.
Auf der Insel verteilt finden Sie diverse alte Windmühlen, die teilweise seit dem 18. Jahrhundert existieren und zum Teil sogar noch funktionieren. Sie sind aufgrund der geschichtlichen Bedeutung ein inoffizielles Wahrzeichen von Porto Santo.
Ein Kurzausflug auf eine der kleineren Vorinseln vor Porto Santo kann sich auch lohnen, denn dort findet man einige alte Kalkmienen, in denen teilweise auch Führungen angeboten werden.
Essen auf Porto Santo
In den Restaurants gibt es unzählige Gelegenheiten, Rindsspieße, eine Inselspezialität, gegrillt über Laurissilva-Holz und bestrichen mit Knoblauchbutter oder der berühmte „bolo de caco", das süße Kartoffelbrot, das ebenfalls mit Knoblauchbutter serviert wird, zu genießen.
Aufgrund der langen Fischertradition auf der Insel, spielt Fisch bei der täglichen Kost der Inselbewohner eine große Rolle. Thunfisch, "espada" (Degenfisch), "bacalhau" (Kabeljau), "gaiado" (ein einheimischer Fisch, der wie Kabeljau zubereitet wird) und "potas" (Tintenfisch) findet man in den meisten Hauptgerichten. Traditionell wird frischer Thunfisch erst in Olivenöl, Knoblauch, Salz und Oregano mariniert, bevor er gebraten wird, und er wird üblicherweise mit gekochtem Maisgrieß serviert.
Was Gemüse angeht, so findet man auf dem Speiseplan der Einheimischen vor allem das, was traditionell auf Madeira angebaut wird, wie beispielsweise Karotten, grüne Bohnen, "abobrinha" (eine Art Kürbis), "pimpinela" und Erbsen. Das Gemüse wird normalerweise sehr einfach zubereitet. Salate gehören bei den Inselbewohnern nicht zur täglichen Kost und wenn, dann bestehen sie für gewöhnlich aus Kopfsalat, Tomaten, geraspelten Karotten und viel geschnittenen Zwiebeln.
Der "bolo de mel", ein Honigkuchen und Honigkekse sind sehr beliebt. Der "bolo de mel", Madeiras älteste Süßigkeit, stammt aus den Zeiten, als die Insel ein bedeutender Zuckerhersteller war und steht traditionell mit Weihnachten in Zusammenhang. Weitere Highlights sind ein Maracuja-Pudding und frische Früchte jeder Art, die sehr häufig in köstlichen Obstsalaten serviert werden.
Feste auf Porto Santo
Auf der kleinen Insel gibt es keine größeren Feierlichkeiten wie auf der Nachbarinsel. Dennoch werden die Feiertage und die Ortsheiligen hier gebührend gefeiert.
1. Januar - Neujahr
Februar - Karnevals
März/April - Ostern
Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind in Portugal keinen Feiertage
25. April - Unabhängigkeitstag
1. Mai - Tag der Arbeit
10. Juni - Portugal Tag
24. Juni - Gemeindetag (mit Gemeindewoche an den umliegenden Tagen)
19. Juni - São Pedro Kirchenfest
Juli/August - Espirito Santo Kirchenfest
15. August - Nossa Senhora da Graça Kirchenfest
Letzte Woche im August - Weinfest
1. Sonntag im September - Santíssimo Sacramento Kirchenfest
Dritte Woche im September - Kolumbus Festival
5. Oktober - Tag der Republik
1. November - Allerheiligen
1. Dezember - Unabhängigkeitstag
8. Dezember - Unbefleckte Empfängnis
25. Dezember - Weihnachtstag
26. Dezember - Stephanstag
Das Columbus Festival ist ein Anlass, der jeweils anfangs September in Porto Santo stattfindet. Ein dreitägiges Fest, das Christoph Kolumbus gewidmet ist. Es wird mit Musik, Shows, Ausstellungen und einer Parade gefeiert, die auf seinem Leben in Madeira und der Entdeckung Portugals basiert.