Ir a la home de Logitravel.de

Reiseführer für Tunesien

Tunesien
Tunesien

Paradies in Afrika

Außergewöhnliche Tradition und prächtige Kultur

Außergewöhnliche Tradition und prächtige Kultur

Tunesien liegt in Nordafrika am Mittelmeer und hat über zehn Millionen Einwohner. Der Name Tunesiens ist von der Hauptstadt des Landes, Tunis, abgeleitet. Die Amtssprache ist Arabisch. Tunesien hat Landesgrenzen mit Algerien und Libyen. Daneben wird es vom Mittelmeer und der Wüste Sahara begrenzt. Diese Sandwüste macht etwa 40 Prozent der gesamten Fläche des Landes aus.

Die größte vorgelagerte Insel Tunesiens ist Djerba. Hier wohnen etwa 120.000 Menschen. Im Nordwesten des Landes dominiert das Atlas Gebirge, das sich über große Teile des Maghreb von Marokko über Algerien bis nach Tunesien erstreckt. Daran schließt sich das Mogod-Bergland an, welches am Cap Blanc als steile Felsküste ins Meer fällt. Der Fluss Medjerda ist mit 450 km der längste Fluss Tunesiens. Er ist für die Wasserversorgung und die Landwirtschaft sehr wichtig in großen Teilen des Landes.

Die überwiegende Mehrheit der Tunesier, etwa 98 Prozent, sieht sich selbst als Araber. Die meisten von ihnen stammen jedoch ursprünglich von den Berbern und den Iberern ab. Die Währungseinheit in Tunesien ist der tunesische Dinar (TND).

Tunesien bietet beinahe das ganze Jahr Sonne. In den Hochebenen kann es im Winter auch schneien. Die Sommer sind je nach Gegend sehr heiß. In der Sahara gibt es häufig Sandstürme, und der heiße Wüstenwind  Shirocco bringt Hitzewellen von über 50ºC mit sich. In den Küstenregionen ist das Wetter im Winter wie im Sommer angenehm. Im Winter sinkt die Tagestemperatur auf bis zu 15ºC, im Sommer herrschen um die 30ºC, im Landesinneren wird es jedoch viel wärmer. Tunesien kennt keinen Frühling und Herbst. Der Winter und der Sommer gehen nahtlos ineinander über. Anfang Dezember werden noch Tagestemperaturen von über 25ºC erreicht.

Tunis ist die Hauptstadt und der Regierungssitz Tunesiens. Die Stadt zählt etwa 2,5 Millionen Einwohner. Andere große Städte sind Sfax mit etwa 340.000 Einwohnern sowie Sousse mit rund 180.000 Einwohnern und Bizerte mit über 110.000 Einwohnern. Die Landwirtschaft und der Bergbau sind die Haupteinnahmequellen des Landes. Zu den wichtigsten Agrarerzeugnissen zählen Olivenöl, Datteln und Zitrusfrüchte. Das Land ist zudem reich an Phosphat, Eisen, Blei und Zink. Darüber hinaus exportiert Tunesien auch etwas Erdöl.

Der Tourismus macht über 50 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus. Tunesien hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich erfolgreich entwickelt. Es zählt mittlerweile zu den Schwellenländern und ist demnach kein Entwicklungsland mehr. Die tunesische Wirtschaft ist stark von der Europäischen Union abhängig, sowohl in ihren Handelsbeziehungen als auch in der Tourismusbranche.

Die Geschichte Tunesiens ist eng mit dem Einfluss verschiedener Völker auf das Land verbunden. Die Phönizier ließen sich etwa 800 v. Chr. in dem Gebiet nieder. Dann kamen die Römer. Bis zum 7. Jahrhundert herrschte dort das Christentum, danach der Islam. Vom 16. bis 19. Jahrhundert war Tunesien Teil des Osmanischen Reiches. Danach wurde die Region französisches Protektorat, bis das Land im Jahr 1956 seine Unabhängigkeit erlangte. Bis 2010 regierte dort die autoritäre Einheitspartei RCD, die nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Teilen der Bevölkerung und der Regierung 2011 aufgelöst wurde und der Weg für demokratische Reformen frei gemacht werden sollte.
 

Traumhafte Strände und wunderschöne Monumente

Traumhafte Strände und wunderschöne Monumente

Bei einem Urlaub in Tunesien lohnt es sich, die Städte und Strände im Norden des Landes zu verlassen und sich in die Wüstenregionen des Südens zu begeben. Dort kann man unter anderem den Djerd mit schönen Oasen und Tozeur, die Hauptstadt der Oasenregion, besichtigen. Die Sahara beeindruckt mit ihrer einzigartigen Landschaft und besonderen Flora und Fauna und den Menschen, die die Oasenstädte bewohnen. Die Hauptattraktionen für Besucher Tunesiens liegen jedoch im Norden des Landes. In Tunesien kann man also sehr gut einen Strandurlaub mit einer Kulturreise verbinden.

Tunis
Die Hauptstadt Tunesiens wurde von den Phöniziern gegründet. Architektonisch ist sie sowohl von europäischen als auch von orientalischen Einflüssen geprägt. Moderne Bürogebäude liegen neben arabischen Palästen. Im Zentrum der Stadt befindet sich die Altstadt von Tunis, die Medina. Sie ist weltweit eine der schönsten mittelalterlichen Städte des Islam und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Souks (Märkte) von Medina befinden sich in engen Gassen. Dort kann man einheimische Handwerksprodukte kaufen. In der Medina steht auch die Ez-Zitouna-Moschee. Sie ist die größte Moschee Tunesiens nach der Großen Moschee von Kairouan. Im Bardo-Museum in Tunis ist karthagische, römische, byzantinische und arabische Kunst zu sehen.

Karthago
Etwa zehn Kilometer östlich von Tunis liegt Karthago, einst blühende Handelsstadt. Karthago wurde im 9. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet. Im 2. Jahrhundert n. Chr. eroberten die Römer die Stadt und bauten dort Thermen, Villen und ein Amphitheater. Die Ruinen Karthagos sind heute eine touristische Attraktion. Seit 1979 ist die Ruinenstadt Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Die Ausgrabungsstätten liegen recht weit auseinander. Wenn man alles besichtigen möchte, muss man längere Fußmärsche in Kauf nehmen. Von den Badeorten an der Küste kann man über die meisten Reiseveranstalter Tagesausflüge nach Karthago buchen.

Sousse
Die Hafenstadt Sousse liegt etwa 130 Kilometer südlich von Tunis. Die Phönizier gründeten Sousse im 9. Jahrhundert v. Chr. als Handelsstützpunkt. Die Stadt ist von Stadtmauern umgeben und hat eine sehr gut erhaltene Medina, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Sousse, mit seinem azurblauem Meer und den wunderschönen Sandstränden, ist demnach nicht nur ein Badeort, sondern auch eine sehr geschichtsträchtige Stätte. Daneben ist Sousse auch die wirtschaftliche Hauptstadt der Sahel. Sie verfügt über einen Industrie- und Fischereihafen sowie mehrere Fabriken zur Verarbeitung von Oliven. Auch steht dort ein großes Messegelände.

Matmata-Douz
Eine Tagesreise nach Matmata und Douz bietet Einblicke in das frühere Berberleben und die Faszination der Sahara. Die Höhlenwohnungen von Matmata gibt es schon seit Jahrtausenden. Sie wurden bis zu zehn Meter tief in den Lehmboden gegraben und boten einen sehr guten Schutz gegen die Winterkälte und die Sommerhitze. Die Stadt Douz ist eine Oasenstadt am Rande der Sahara. Sie wird darum auch als "Tor zur Sahara" bezeichnet. Von hier aus kann man über die endlose Weite der Sahara schauen, der größten Wüste der Welt, und ihre Stille genießen. Diese Reise kann über einen Reiseveranstalter oder auch direkt im Hotel gebucht werden.

Verfallen Sie der köstlichen tunesischen Küche

Verfallen Sie der köstlichen tunesischen Küche

In der tunesischen Küche werden vor allem Kichererbsen, Bohnen, Kartoffeln, verschiedene Gemüse und Olivenöl verwendet. Man isst viel Hammelfleisch, Rind und Geflügel und natürlich Fisch. Schweinefleisch kommt in der tunesischen Küche selten vor. Zu den Mahlzeiten reicht man Fladenbrot.

Die Küche Tunesiens ist sehr pikant, aber nicht scharf. Gerichte werden reichhaltig gewürzt. Sehr beliebt ist der Kreuzkümmel. Daneben finden auch Knoblauch, Selleriekraut, Safran, Minze und Lorbeer Verwendung.

Das wohl bekannteste Nationalgericht ist der "Couscous". Dies ist gedünsteter Hartweizengrieß mit Gemüse und Fleisch, selten mit Fisch. Der Couscous ist auch in den anderen Staaten des Maghreb ein beliebtes Gericht. Eine Spezialität in Tunesien ist "Brik", das sind Teigtaschen aus Blätterteig, die mit Ei und Thunfisch oder auch Hackfleisch gefüllt sind. Brik kann man nicht nur in Restaurants, sondern auch an Imbissständen auf der Straße bekommen. Liebhaber von Fischgerichten kommen in Tunesien ebenfalls auf ihre Kosten. Insbesondere Calamari, Crevetten und Tintenfisch sind beliebt.

Zum Nachtisch isst man unter anderem die auch in der Türkei bekannten "Baklawa" oder "Ghrayba", ein Gebäck aus Kichererbsenmehl. Zu jedem Essen bestellt man in Tunesien Mineralwasser. Es wird nicht empfohlen, Leitungswasser zu trinken.

Ansonsten trinkt man viel Heißes, sowohl Kaffee als auch Tee. Beim Tee ist insbesondere der Pfefferminztee beliebt. Schwarzer Tee wird mit Pinienkernen oder Mandelstücken angereichert. Ferner gibt es einheimische Wein- und Biersorten, die recht gut sind. Daneben sind verschiedene Schnäpse wie Boukha (Feigenschnaps) oder Laghmi (Dattelschnaps) zu bekommen.

Da der Islam die größte Religion in Tunesien ist, werden in vielen Restaurants und Cafés keine alkoholischen Getränke angeboten.

Genießen Sie traditionsreichen Feste Tunesiens

Genießen Sie traditionsreichen Feste Tunesiens

Viele Feste in Tunesien sind vom Islam geprägt. Im ganzen Jahr gibt es Festivals und andere Feste. Einige von ihnen haben auch internationale Bedeutung. Zwei herausragende Feste sind das Sperber-festival in El Haouaria und das Saharafestival in Douz.

Sperberfestival
Das Sperberfestival findet alljährlich im Mai oder Juni in El Haouaria am Cap Bon statt. Amateure und Spezialisten richten zu diesem Fest Sperber für die Wachteljagd ab. Beim Sperberfestival zeigen sie Dressuren und tragen Wettbewerbe mit den Vögeln aus. Sieger ist derjenige, dessen Sperber die Wachtel am weitesten vom Start entfernt fängt. In Tunesien sind Wachteln eine Delikatesse. Die Wettkämpfe dauern über drei Tage. Daneben gibt es bei diesem Fest Ausstellungen und Reitervorführungen. Eingebettet in eine wunderschöne Landschaft ist dies ein Spektakel, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Saharafestival
In der Oasenstadt Douz feiert man jedes Jahr im Dezember zwischen Dünen und Palmengärten das Saharafestival "Festival International du Sahara". Es ist das größte Fest im Süden Tunesiens, an dem Menschen aus aller Welt teilnehmen. Das Festival gibt es schon seit über 50 Jahren. Ursprünglich war es lediglich dazu gedacht, dass Berber zusammenkommen konnten, um Dromedarrennen stattfinden zu lassen. Heute ist es ein buntes Treiben mit Musikgruppen, prachtvoll gekleideten Berbern auf ihren Kamelen, Windhundrennen und Märchenerzählern. So gibt es neben sportlichen Wettbewerben auch Darbietungen, die einen Einblick in die Bräuche des Landes gewähren.

Tunesien

Andere Reiseführer