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Reiseführer für Kapstadt

Kapstadt
Kapstadt

Mutterstadt Südafrikas

Robben Island, der Tafelberg und das Kap

Robben Island, der Tafelberg und das Kap

Kapstadt hat viele historische Stätten, die sich mit der Apartheit und der Kolonialzeit auseinandersetzen. Hinzu kommen Naturschauplätze der besonderen Art.

Robben Island
Der Besuch von Robben Island, westlich des Stadtteils Milnerton, sollte zum Pflichtprogramm für alle Kapstadt-Besucher gehören, auch wenn die Insel von trauriger Berühmtheit ist. Im 17. Jahrhundert brachte man Leprakranke und geistig behinderte Menschen auf die Insel. Heute führen ehemalige Insassen die Besucher durch das Gefängnis. Der 45 Meter lange Gang in Block B führt zur Zelle Nummer 5. In der sechs Quadratmeter großen Zelle mit vergittertem Fenster war mit Nelson Mandela der berühmteste Gefangene von Robben Island inhaftiert. Zu sehen ist auch der Kalksteinbruch, in dem Mandela 13 Jahre lang Steine klopfte.

Kirstenbosch Botanical Gardens
Der Kirstenbosch Botanical Garden gehört zu den größten botanischen Gärten der Welt. Über 20.000 heimische Pflanzen verteilen sich auf einer Fläche von 528 Hektar. Die Hauptattraktion ist die afrikanische Nationalblume Protea, von der über 250 verschiedene Arten zu bewundern sind. Im Gewächshaus am Haupteingang werden die kompletten Vegetationssysteme des südlichen Afrikas gezeigt. Am Eingang erhält jeder Besucher eine Information über alle wichtigen Sehenswürdigkeiten des Gartens, die auch in deutscher Sprache zur Verfügung steht.

Der Tafelberg
Der Tafelberg ist das Wahrzeichen Kapstadts. Der Berg ragt 1.086 Meter empor und bietet Besuchern eine atemberaubende Aussicht. Mit einer windsicheren Seilbahn gelangt man in wenigen Minuten auf den Gipfel. Besucher sollten eine Jacke mitnehmen, denn am Gipfel weht meist ein kühler Wind. Oben wimmelt es nur so von Klippschliefern, "Dassies" wie sie hier genannt werden.  Die kleinen Pelztiere sind sehr zutraulich und schauen putzig aus. Doch Vorsicht! Die Zähne der kleinen Beißer sind extrem scharf. Auf der Aussichtsplattform findet man Restaurants und Souvenirgeschäfte.

Die Kap-Spitze
Vor Jahrhunderten suchten zahlreiche Seefahrer den Weg nach Indien. Kolumbus segelte in entgegengesetzter Richtung, und Diego Cao gab bereits in Namibia auf. Der erste Seefahrer, der das Kap umrundete, war Bartholomeu Diaz im Jahre 1488. Auch in den danach folgenden Jahren hatten nicht alle Weltentdecker so viel Geschick wie Diaz. Auf dem Meeresgrund am Kap liegen zahlreiche Schiffswracks. Bevor das Kap zum Kap der Guten Hoffnung getauft wurde, hieß es auch das "Kap der Stürme". Besucher können noch heute die Berechtigung dieses Namens nachvollziehen. Eine wetterfeste Jacke empfiehlt sich bei jedem Besuch.

The Pan African Market
Was wäre ein Afrika-Urlaub ohne ein landestypisches Souvenir? Wer traditionelle Souvenirs sucht, ist im Pan African Market genau richtig. Auf drei Stockwerken kann man pures Einkaufvergnügen erleben. Ob moderne Kunst, Lederwaren, Keramikartikel oder Textilien, hier findet jeder ein passendes Mitbringsel. Doch neben Shopping-Erlebnis bietet der Markt noch vieles mehr. Wer will, kann hier das afrikanische Trommeln erlernen. Mutige können sich ihre Haare auch zu afrikanischen Zöpfen flechten lassen.

Victoria & Alfred Waterfront
Der East-Pier am Kapstädter Hafen ist das Vergnügungsviertel der Stadt. Früher war dieses Viertel verrufen und eine dunkle und gefährliche Gegend. Vor einigen Jahren wurde das Hafengebiet komplett umgestaltet und unter anderem auch für die Fußballweltmeisterschaft fit gemacht. Heute ist der East-Pier der größte Anziehungspunkt in Afrika. Restaurants, Diskotheken, Geschäfte, Kinos und Bars reihen sich hier aneinander. Wer will, kann zu einer Bootsfahrt oder zu einem Hubschrauberflug starten. Nicht nur am Abend, sondern auch tagsüber kommen Erlebnishungrige voll auf ihre Kosten.

Grand Parade
Auf dem Platz "Grand Parade" finden regelmäßig Märkte statt. Hier können Urlauber Souvenirs und frisches Obst erwerben. Der Platz befindet sich vor dem Rathaus (City Hall) und wurde 1710 als Exerzierplatz angelegt. Er lädt nicht nur zum Bummeln und Verweilen ein, sondern er hat auch eine historische Bedeutung. Am 11. Februar 1990 wartete hier eine riesige Menschenmenge auf Nelson Mandela. Er sprach nach jahrelanger Haft hier zum ersten Mal wieder öffentlich. Dank dieses Ereignisses wird der "Grand Parade" heute auch wieder als Ort für politische Kundgebungen und Veranstaltungen genutzt.

Dies wird gefeiert

Dies wird gefeiert

Cape Coon Carnival
Alljährlich am 2. Januar steht Kapstadt ganz im Zeichen des Karnevals. Tausende Menschen feiern dann einen bunten und ausgelassenen Straßenkarneval. Sie ziehen singend vom Bo-Kaap durch die Hauptstraße Kapstadts, die Adderley Street bis zum Green Point Stadium. Ähnlich wie beim Karneval in Rio, werden die besten Musikgruppen (Minstrel) ausgewählt und erhalten einen Preis. Der Karneval in Kapstadt geht bis ins Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit hielten sich amerikanische Matrosen aus New Orleans in Kapstadt auf und feierten den ersten südafrikanischen Karneval.

Two Oceans Marathon
Der Marathonlauf von Kapstadt wird seit 1970 ausgetragen. Die Hauptstrecke führt über eine Distanz von 56 Kilometern. Der Two Oceans Marathon ist der einzige Volksmarathon der Welt, der zwei Weltmeere, den Indischen Ozean und den Atlantik, miteinander verbindet. Start und Ziel des landschaftlich sehr reizvollen Laufes ist die Stadtmitte von Kapstadt. Traditionell findet der Marathon am Ostersamstag statt. Jährlich zieht es auch viele ausländische Spitzensportler zum Marathon ans Kap.

Argus Radrennen
Mit 35.000 teilnehmenden Radrennfahrern aus 20 Nationen ist das Argus Rennen (offiziell "Cape Argus Pick 'n' Pay Cycle Tour") das größte Radrennen der Welt. Geradelt wird seit 1978 immer am zweiten Wochenende im März über eine Distanz von 109 Kilometern. Die Rennstrecke ist landschaftlich von beeindruckender Schönheit, denn sie führt rund um die Kap-Halbinsel. Während des Spektakels ist der größte Teil der Innenstadt Kapstadts gesperrt.

Hermanus Whale Festival
Hermanus an der Ostküste des Kaps gilt als der weltweit beste Ort für das Whale-Watching. In der Walker Bucht wurden zwei Orte von der UNESCO mit dem Titel "Bester Walbeobachtungsort" ausgezeichnet. Zum "Hermanus Whale Festival" kommen jährlich Touristen, Naturforscher und Fernsehteams nach Hermanus. Jedes Jahr sorgen die Wale ab etwa Ende Juli für ein einzigartiges Naturschauspiel. Eine ganze Woche lang werden zu Ehren der Wale Straßenmärkte veranstaltet und kleine Feste gefeiert. So genannte "Whale Crier" kündigen die neuesten Sichtungen an.