Das Urlaubsparadies
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Hurghada das Wassersportparadies
Nahezu alle namhaften Fluggesellschaften bieten mittlerweile Flüge nach Hurghada anbieten, und so steht einem Urlaub in Ägypten absolut nichts im Wege.
Die Küstenstadt Hurghada ist noch vergleichsweise jung. Sie wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet. Die ersten Siedler waren Fischer aus Saudi-Arabien, die den Standort als regelmäßigen Rastplatz und Treffpunkt nutzten. Auf diese Weise entstand zunächst ein kleines Dorf mit wenigen Hütten, deren Einwohner ihre frischen Fische an Ägypter verkauften. In den 1930er Jahren wurde das kleine Dorf, nach einigen Erdölfunden in der Nähe, schließlich ausgebaut. Verwaltungszentren wurden ebenso angesiedelt wie Bau- und Transportunternehmen, Händler und Handwerker sowie natürlich zahlreiche Hotels. In den 1980er Jahren begann mit der Entdeckung der Küstenstadt als touristisches Ziel schließlich der Boom Hurghadas.
Der ursprüngliche Ortskern der Stadt, genannt "ad-Dahar", befindet sich heute noch im nördlichen Teil der Stadt. Hier gibt es auch noch einen landestypischen Basar, der auch den Touristen offen steht. Im Süden befindet sich das Touristengebiet "as-Siqala", das auf ägyptischen Wegweisern als "El Sekalla" ausgewiesen wird. Ursprünglich war dieses Gebiet als Verwaltungsort für die Ölfelder im nahen Golf von Suez gedacht. Heute wohnen in dem ehemaligen Fischerdorf rund 160.000 Einwohner. Damit gehört Hurghada mittlerweile zu den größten Städten in Ägypten.
Obwohl die Touristen die Einheimischen zahlenmäßig weit übertreffen, hat sich der muslimische Charakter des ehemaligen Fischerdorfes bis heute erhalten. So werden an der breiten Strandpromenade bis heute nur zögerlich Lizenzen zum Ausschank von Alkohol vergeben, und auch die Moscheen der Stadt dürfen von den Touristen, anders als in anderen ägyptischen Städten, nicht betreten werden. Lediglich ein neugieriger Blick durch die Türen der Gotteshäuser ist erlaubt.
In Hurghada und Umgebung liegen sehr unterschiedliche Hotelanlagen. Vor allem werden Wassersportmöglichkeiten für Windsurfer, Segler, Hochseeangler, Taucher und Schnorchler an 20 km Stränden mit weißem Sand, die durch Abzäunungen fast nur von den Hotels zugänglich sind, geboten.
Der Hurghada International Airport liegt etwa in 7 Kilometern Entfernung von Hurghada. Der Flughafen wird hauptsächlich von Charter- aber auch von Linienfluggesellschaften aus Europa angeflogen. Es bestehen nationale Verbindungen nach Kairo und anderen ägyptischen Zielen durch Linienflüge der Egyptair bzw. deren Regionaltochter. Zu den wichtigsten deutschen Fluggesellschaften gehören Condor, Air Berlin und Tuifly.
Hurghada ist klimatisch durch sehr wenige Niederschläge geprägt, lediglich in den milden Wintermonaten gibt es einzelne Regentage. Die Lage am Roten Meer führt dazu, dass die höchsten Werte am Tage und die niedrigsten Werte in der Nacht sehr nahe beieinander liegen, im Schnitt beträgt der Unterschied etwa 5 °C . Im Sommer steigen die Höchstwerte auf über 30 °C, im Winter fallen die Tiefstwerte kaum unter 15 °C.
Sonne, Strand und Kirchen
Da Hurghada noch eine vergleichsweise junge Stadt ist, sucht man historische Sehenswürdigkeiten, für die Ägypten normalerweise bekannt ist, hier vergeblich. Trotzdem lohnt es sich, die Küstenstadt auch abseits der breiten Sandstrände zu erkunden.
Basar von Hurghada
Wie in nahezu jeder arabischen Stadt, gehört auch in Hurghada ein traditioneller Basar, der sich im alten Stadtkern befindet, zum Bild. Der Basar erstreckt sich in Hurghada über mehrere Straßen, ist aber trotzdem gut überschaubar. Straßenhändler gibt es hier ebenso wie Geschäfte mit Schaufenstern, deren Dekoration alleine einen Ausflug auf den Basar wert ist. Gewürze, Papyrus oder ägyptische Kleidung kann man hier ebenso kaufen wie kleine Mitbringesel oder ägyptischen Schmuck. Handeln gehört auf dem Basar selbstverständlich dazu, und nicht selten wird das erfolgreich abgeschlossene Geschäft mit einer Tasse Tee besiegelt. Aber auch wer nicht handeln oder kaufen, sondern einfach nur die Atmosphäre eines typischen Basars genießen möchte, ist hier genau richtig. Da die Straßen des Basars relativ breit sind, kann man hier auch gemütlich bummeln gehen.
Kirche St. Schinuda Vater der Eremiten
Neben dem muslimischen Glauben spielt die koptische Kirche, eine christliche Glaubensgemeinschaft, eine wichtige Rolle im Glaubensleben Ägyptens. Etwa sieben Kilometer nördlich von Hurghada befindet sich die koptische Kirche "St. Schinuda Vater der Eremiten", die der koptischen Glaubensgemeinschaft gehört. 1922 wurde sie im britischen Stil erbaut und nach dem koptischen Klostervorsteher Schinuda aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert benannt. Anders als die Moscheen in Hurghada, kann die kleine Kirche auch von Touristen besucht werden. Eine Besichtigung ist jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang möglich. Der Eintritt ist kostenlos. Besucher können die Kirche nicht verfehlen: Sie liegt direkt an der vierspurigen Soliman-Mazhar-Straße Richtung Küste.
Giftun Inseln
Weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser und einige unbewohnte Inseln - wer schon immer mal seinen Traum von Robinson Crusoe wahr machen wollte, der sollte sich einen Ausflug auf die Giftun Inseln, die unmittelbar vor Hurghada liegen, nicht entgehen lassen. Die Inseln sind auch unter dem Namen Mahmya oder Paradise Inseln bekannt. Rund 45 Minuten dauert eine Bootsfahrt auf die Inseln, die von den meisten größeren Hotels in Hurghada angeboten wird. Ein kleines Café auf der Insel sorgt für das leibliche Wohl der Touristen. Auf der Insel kann man einen entspannenden Tag am Strand verbringen, zu Fuß die ungewohnte Landschaft erkunden oder das klare Wasser für einen Schnorchel- oder Tauchgang nutzen.
Beduinendorf
Obwohl Ägypten heute in vielen Teilen ein modernes und westlich orientiertes Land ist, gibt es nach wie vor noch Menschen, die als Nomaden leben. Unweit von Hurghada befindet sich ein kleines Beduinendorf, das einige Monate im Jahr bewohnt ist und zu dem geführte Touren angeboten werden. Wer das Land abseits der Touristenpfade kennenlernen möchte, der sollte sich einen solchen Ausflug nicht entgehen lassen. Da es keine ausgebauten Straßen gibt und die Autos über staubige Wüstenpisten fahren müssen dauert die Fahrt von Hurghada aus zu einem der Beduinendörfer rund zwei Stunden. Besonders Mutige können hier auch einen Ritt auf einem der "Wüstenschiffe" unternehmen. Und wer bis nach Anbruch der Dunkelheit im Beduinendorf bleibt, dem bietet sich der atemberaubende Anblick eines mit Sternen übersäten Himmels, den es in keiner westlichen Großstadt zu bestaunen gibt.
Aldahaar Moschee
Auch wenn Touristen der Zutritt zu den Moscheen der Küstenstadt verwehrt bleibt, so lohnt sich ein Ausflug zur bekannten Aldahaar Moschee dennoch. Auch von außen ist die größte Moschee Hurghadas, die erst im 20. Jahrhundert erbaut wurde, äußerst sehenswert. Schneeweiß thront sie in der Altstadt des ehemaligen Fischerdorfes und ist mit ihren zwei hoch aufragenden Minaretten wahrlich nicht zu übersehen. Einen besonderen Anblick bietet die Moschee in der Dunkelheit, wenn die strahlend weiße Fassade von Scheinwerfern angestrahlt wird. Dann fühlt man sich fast in eine Kulisse aus 1001 Nacht versetzt.
Kleines Aquarium
Ein kleines Aquarium ist die große Attraktion von Hurghada. Wer es besichtigen möchte, sollte in die Nähe des Hospitals kommen. Dieses befindet sich im Stadtteil ad-Dahar.
Delfinschwimmen im Roten Meer
Wer etwas ganz Besonderes erleben möchte, sollte das Delfinschwimmen im Roten Meer buchen. Es gibt nichts Schöneres, als mit diesen Lebewesen ein paar Minuten des Lebens zu verbringen. Auch wenn das Schwimmen nicht sehr lange dauert. Man wird in den paar Minuten einiges lernen und für sich mitnehmen. Diese unschuldigen Tiere nehmen einem alle Sorgen und hinterlassen Glücksgefühle, die man bisher noch nicht gefühlt hat. Wenn man die zarte Haut der Delphine streichelt, scheint die Welt perfekt zu sein. Delfinschwimmen wird von sehr vielen Veranstaltern angeboten. Am besten bucht man dies auch direkt über den eigenen Reiseveranstalter.
Hurghada gastronomisch
Auch wenn viele Hotels ihre Küche mittlerweile den europäischen Geschmacksnerven angepasst haben, lohnt sich ein Blick in die ägyptische Küche. Denn die ist äußerst vielfältig.
Eines der wichtigsten Nahrungsmittel in Ägypten, das zu fast keiner Mahlzeit fehlen darf, ist Brot. Das Fladenbrot wird direkt auf dem Boden eines Steinofens gebacken, hat einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern und besteht aus einem leicht gesalzenen Weizen-Hefe-Teig. Üblicherweise reißt man das Brot bei den Mahlzeiten in Stücke und nutzt es dazu, Soße aufzutunken. Besteck ist damit nahezu überflüssig.
Die traditionelle ägyptische Küche kommt fast ohne Fleisch aus. Bei Tisch werden in den Haushalten viele kleine Schalen mit Köstlichkeiten gereicht, zum Beispiel als Vorspeisen oder Beilagen weißer Bohnensalat, Auberginenpüree oder Zucchini mit Knoblauch.
Salate bestehen aus braunen Linsen, Gurken, Joghurt und Bohnen. Zum Hauptgericht kommen sehr oft Gemüse und Hülsenfrüchte auf den Tisch. Besucher werden auch Falafel wiederkennen, das mittlerweile auch in europäischen Ländern Einzug gehalten hat. Im Herkunftsland schmecken Falafel allerdings noch viel besser.
Natürlich kommen in der ägyptischen Küche auch die Naschkatzen auf ihre Kosten. Zu den beliebtesten Desserts gehören süßer Milchreis, Früchtegelees und eine süße Milchspeise mit Rosinen, Nüssen, Kokosflocken und knusprigem Brot. Diese Leckereien kann man nicht nur in Restaurants, sondern teilweise auch an Straßenständen erwerben.
Die Feste
Hurghada International Festival
Jedes Jahr kommen in der ersten Februarwoche viele sportbegeisterte Menschen in die ägyptische Küstenstadt, um beim International Festival mitzumachen oder ihre Favoriten anzufeuern. Wer hier mitmachen will, muss gut in Form sein. 12 Tage lang wetteifern Sportler aus der ganzen Welt in drei sportlichen Disziplinen um den Sieg. Der Wettkampf beginnt mit einem Triathlon. Danach folgt ein 75 Kilometer Lauf, der erst vor kurzem auf dem Festival eingeführt wurde. Die Sportler laufen dabei die 75 Kilometer querfeldein, auf einer Strecke zwischen der See und den Bergen. Am letzten Tag des Hurghada International Festival findet ein Halbmarathon statt. Ein paar Hundert Läufer stellen hier jedes Jahr ihre Disziplin und Ausdauer vor. Jedes Jahr zieht das Hurghada International Festival Tausende von Besuchern an, ob nun als Zuschauer oder als Sportler.
Ramazan Bayrami
Das Fest des Fastenbrechens, auch islamisches Zuckerfest oder "Ramazan Bayrami" genannt, markiert das Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan und wird mit einem großen Fest gefeiert. Es ist das volkstümlichste Fest der Muslime. Das Datum des Festes kann variieren, da sich der Termin nach dem islamischen Mondkalender richtet. Um das Ende des Fastenmonats zu feiern, stehen vor allem Süßigkeiten auf dem Speiseplan. Auch kleine Geschenke werden an diesem dreitägigen Fest gemacht, das ein wenig mit dem christlichen Osterfest vergleichbar ist. Auch in den Straßen und Gassen wird an diesem Tag gefeiert, getrunken und gelacht. Damit ist das Fastenbrechen auch für Touristen ein spannendes Fest. Die Einheimischen laden gern dazu ein.
Sham el-Nessim
Der ägyptische Feiertag markiert symbolisch den Beginn des Frühlings und wird in ganz Ägypten entsprechend gefeiert. Das Fest fällt immer auf den Tag nach dem koptischen Osterfest. Die Ursprünge des Festes liegen um das Jahr 2700 vor Christus. Gefeiert wird Sham el-Nessim, wie es sich für ein Frühlingsfest gehört, natürlich mit vielen Aktivitäten im Freien. Sport spielt dabei eine große Rolle, aber auch das Picknick mit der Familie und Freunden am Strand oder im Grünen. Besonders Kinder werden an diesem Tag verwöhnt und dürfen so richtig toben. Sham el-Nessim ist der Tag für kulinarische Köstlichkeiten. Besonders beliebt sind Fesikh, ein gesalzener Fisch, gekochte und gefärbte Eier und Hülsenfrüchte wie Kichererbsen. Wer zur Zeit dieses Feiertages in Hurghada ist, der sollte sich das Frühlingsfest auf keinen Fall entgehen lassen und kräftig mit den Ägyptern feiern.